Tübing <2>1 Jan
1800
<Herrn> Prof Fichte
Ihr gütiges v. 13. <erfodert> meinen wärmsten Dank, da es mir das gröste Zeugniß Ihrer so freundschaftlr Gesinnung gegen mich gibt. Seyen Sie versichert, daß ich mich <deren> nie unwerth zeigen werde. Mit der Beantwortung desselben kan ich kurz seyn, u. mus es auch, da ich diese Post nicht versäumen mag u. ich mich <doch> gar nicht wohlbefinde.
Ihr Vorschlag ist mir nach allen Theilen anständig, ich lege daher eine Vollmacht für einen Buchdruker und einen <Brief an Herrn> Spener in Berlin bei, der mir bei einem dortigen Banquier den Credit <von> 40 <ALdor> eröfnen <mus>, da ich mit keinem Haus daselbst bekant bin. Spener ist mein intimer Freund, der diß Geschäft aufs beste besorgen u. <von> dem Sie sodann die Firma des Hauses erfahren werden.
Lassen Sie in Berlin etwas druken, so würde Ihnen Spener auch den besten u. für mich rätlichsten Buchdruker anzeigen können.
So wie Sie dem Druk eine Schrift übergeben, so bitte ich mich sodann davon zu be[/]nachrichtigen, damit ich dem Buchdruker das Erforderliche wegen der <Spedition> melden kann.
Wegen alles Andern sind wir im <Voraus> einverstanden u. Sie werden finden, daß ich stets Ihre mir so schäzbare Freundschaft mit dem wärmsten Dank erkennen werde.
Eine wich[t]ige Bemerkung müssen Sie der 12jährigen Erfahrung in meinem BuchhändlerLeben zu gut halten, neml die in Hinsicht auf die Auflagen mit möglichster Vorsicht zu Werke gehen – Jede Schrift hat ihr eigenes Publikum, und es ist ein grosser Unterschied zwischen Lehrbücher und den Andren blos für’s cultivirte Publikum bestimmten Büchern. Sie werden diese Bemerkung von der rechten Seite ansehen; ich mußte Sie mir um so mehr erlauben, als ich mir schmeicheln darf, daß unsre Verbindung dauernd seyn [/] werde u. ich also von meiner Seite alles, was sich nach meiner Ansicht der Dinge mir darstellet, Ihnen eröfnen mus.
Von den Geschäften mit Gabler will ich weiter nichts erwähnen – ich hoffe auf Ostern mit ihm ins Reine zu kommen. Sie sind in jedem Fall ausser aller Schuld, aber G. hat unverzeihlich gehandelt, da er die BuchhändlerErfahrung u. Kentnisse haben soll. Einen Beweiß zu meiner obigen Bemerkung gibt inzwischen auch dieser Vorfall, wenn ich Ihnen melde, daß ich wenigstens noch 1500 Ex. von Appel vorrätig habe
Unwandlbar >Hocha>
JFr. Cotta
Vollmacht für S Wo[h]lgeborn Herrn Professor Fichte, um für meine Rechnung die von ihm herauszugebenden <Werke> in jeder Buchdrukerei druken zulassen, der ich Druk und Papier Auslagen sogleich dankbar ersezen werde.
J. F. Cottasche Buchhandlung
J Fr Cotta
Tübingen 31 Jan 1800
1800
<Herrn> Prof Fichte
Ihr gütiges v. 13. <erfodert> meinen wärmsten Dank, da es mir das gröste Zeugniß Ihrer so freundschaftlr Gesinnung gegen mich gibt. Seyen Sie versichert, daß ich mich <deren> nie unwerth zeigen werde. Mit der Beantwortung desselben kan ich kurz seyn, u. mus es auch, da ich diese Post nicht versäumen mag u. ich mich <doch> gar nicht wohlbefinde.
Ihr Vorschlag ist mir nach allen Theilen anständig, ich lege daher eine Vollmacht für einen Buchdruker und einen <Brief an Herrn> Spener in Berlin bei, der mir bei einem dortigen Banquier den Credit <von> 40 <ALdor> eröfnen <mus>, da ich mit keinem Haus daselbst bekant bin. Spener ist mein intimer Freund, der diß Geschäft aufs beste besorgen u. <von> dem Sie sodann die Firma des Hauses erfahren werden.
Lassen Sie in Berlin etwas druken, so würde Ihnen Spener auch den besten u. für mich rätlichsten Buchdruker anzeigen können.
So wie Sie dem Druk eine Schrift übergeben, so bitte ich mich sodann davon zu be[/]nachrichtigen, damit ich dem Buchdruker das Erforderliche wegen der <Spedition> melden kann.
Wegen alles Andern sind wir im <Voraus> einverstanden u. Sie werden finden, daß ich stets Ihre mir so schäzbare Freundschaft mit dem wärmsten Dank erkennen werde.
Eine wich[t]ige Bemerkung müssen Sie der 12jährigen Erfahrung in meinem BuchhändlerLeben zu gut halten, neml die in Hinsicht auf die Auflagen mit möglichster Vorsicht zu Werke gehen – Jede Schrift hat ihr eigenes Publikum, und es ist ein grosser Unterschied zwischen Lehrbücher und den Andren blos für’s cultivirte Publikum bestimmten Büchern. Sie werden diese Bemerkung von der rechten Seite ansehen; ich mußte Sie mir um so mehr erlauben, als ich mir schmeicheln darf, daß unsre Verbindung dauernd seyn [/] werde u. ich also von meiner Seite alles, was sich nach meiner Ansicht der Dinge mir darstellet, Ihnen eröfnen mus.
Von den Geschäften mit Gabler will ich weiter nichts erwähnen – ich hoffe auf Ostern mit ihm ins Reine zu kommen. Sie sind in jedem Fall ausser aller Schuld, aber G. hat unverzeihlich gehandelt, da er die BuchhändlerErfahrung u. Kentnisse haben soll. Einen Beweiß zu meiner obigen Bemerkung gibt inzwischen auch dieser Vorfall, wenn ich Ihnen melde, daß ich wenigstens noch 1500 Ex. von Appel vorrätig habe
Unwandlbar >Hocha>
JFr. Cotta
Vollmacht für S Wo[h]lgeborn Herrn Professor Fichte, um für meine Rechnung die von ihm herauszugebenden <Werke> in jeder Buchdrukerei druken zulassen, der ich Druk und Papier Auslagen sogleich dankbar ersezen werde.
J. F. Cottasche Buchhandlung
J Fr Cotta
Tübingen 31 Jan 1800