Hamburg, den 19 Feb. 1800.
Ich bin Ihnen, mein höchstverehrter Br. recht sehr für Ihre schnelle Antwort und für Ihre Bemühungen um den jungen B. verbunden. Kann es zu seiner Genesung beitragen, so geben Sie ihm zu verstehen, daß ich ihn nicht ganz verlassen werde. –
Mir ist – wenn ich Ihnen schreibe, als spräche ich mit einem alten Freunde! – Ich glaubte noch immer, die Vernunft würde ihr Recht behauptet, und Sie in Jena zurük gehalten haben; dem ist also leider nicht so! Ich kenne von Ihren Schriften über die bewußte Materie nichts als Ihre Apellation, welche meinen dunklen Gefühlen eine Art von Organ gab, und mir gnügt. Auch glaube ich nicht, Metaphisiker genug zu seyn, um in Ihre vorhergegangnen Schriften eindringen zu können. Der Damm, den man der Denk und Schreibfreiheit sezzen will, erregt traurige Gefühle in mir. – Was denken Sie dazu, daß ich kürzlich an den Dr.Teichmeyer geschrieben habe! ohne seines häslichen Verfahrens gegen B. zu erwähnen. Ich hielt ihn, nach so langen Jahren für geheilt, und foderte Aufschlüsse über Johnson von ihm, welche nur er allein zu geben vermag, und welcher ich, zu einer geheimen Geschichte der F.My, mit der ich mich seit einiger Zeit beschäftige, bedarf. Ich bin auf seine Antwort begierig. Für die, mir gütigst versprochne Mittheilung Ihrer Rede danke ich zum voraus. Zu welcher Loge halten Sie sich in Berlin? – Da ich ziemlich viele Punkte in der My zu kennen glaube, so wird mir jede Frage willkommen – und gewiß selbst Ihre Zweifel gegen meine Antwort lehrreich für mich seyn.
Ich werde kommenden Sommer eine mauererische Reise unternehmen, und auch Berlin sehn, um Sie dann auch mündlich von der innigsten Hochachtung zu überzeugen
Ihres
ergebensten
F. L. Schröder
Ich bin Ihnen, mein höchstverehrter Br. recht sehr für Ihre schnelle Antwort und für Ihre Bemühungen um den jungen B. verbunden. Kann es zu seiner Genesung beitragen, so geben Sie ihm zu verstehen, daß ich ihn nicht ganz verlassen werde. –
Mir ist – wenn ich Ihnen schreibe, als spräche ich mit einem alten Freunde! – Ich glaubte noch immer, die Vernunft würde ihr Recht behauptet, und Sie in Jena zurük gehalten haben; dem ist also leider nicht so! Ich kenne von Ihren Schriften über die bewußte Materie nichts als Ihre Apellation, welche meinen dunklen Gefühlen eine Art von Organ gab, und mir gnügt. Auch glaube ich nicht, Metaphisiker genug zu seyn, um in Ihre vorhergegangnen Schriften eindringen zu können. Der Damm, den man der Denk und Schreibfreiheit sezzen will, erregt traurige Gefühle in mir. – Was denken Sie dazu, daß ich kürzlich an den Dr.Teichmeyer geschrieben habe! ohne seines häslichen Verfahrens gegen B. zu erwähnen. Ich hielt ihn, nach so langen Jahren für geheilt, und foderte Aufschlüsse über Johnson von ihm, welche nur er allein zu geben vermag, und welcher ich, zu einer geheimen Geschichte der F.My, mit der ich mich seit einiger Zeit beschäftige, bedarf. Ich bin auf seine Antwort begierig. Für die, mir gütigst versprochne Mittheilung Ihrer Rede danke ich zum voraus. Zu welcher Loge halten Sie sich in Berlin? – Da ich ziemlich viele Punkte in der My zu kennen glaube, so wird mir jede Frage willkommen – und gewiß selbst Ihre Zweifel gegen meine Antwort lehrreich für mich seyn.
Ich werde kommenden Sommer eine mauererische Reise unternehmen, und auch Berlin sehn, um Sie dann auch mündlich von der innigsten Hochachtung zu überzeugen
Ihres
ergebensten
F. L. Schröder