Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
TEI-Logo

Samuel Ernst Stubenrauch to Friedrich Schleiermacher

d. 11 Juni 95.
[. . .] Da war ich also sehr beruhigt als ich sah, daß Herr Schumann todt; denn für den ist’s ein wahres Glükk, und wir haben Ursach Gott zu danken, wie ich auch an Frau Benike geschrieben, daß er ihm ein so ruhiges sanftes Ende gegeben. Ihre Noth hätten Sie in Ansehung meiner sich ganz und gar ersparen können; ich werde mich nicht melden. Auch sagte ich Ihnen ja schon im vorigen Sommer, daß ich ausdrükklich an Herrn Sack geschrieben, daß ich, wenn Sie die Stelle erhalten könnten, Ihnen auf keine Weise in den Weg treten würde. Und daß dies von mir ganz aufrichtig und ohne allen Hinterhalt gesagt und geschrieben, davon könnten Sie sich leicht überzeugen, wenn Sie etwas zurükkdenken wollten, wie wir uns jederzeit aufs freundlichste und mit aller Offenherzigkeit ohne die allergeringste Falschheit gegen Sie betragen haben. Ich würde überhaupt gar nicht an die Landsberger Stelle gedacht haben – denn nach allem was mir von den dortigen Einkünften und Emolumenten bekannt ist, würde ich mich in Ansehung der Einkünfte eher noch verschlimmern als verbessern –, wenn nicht jenes Gerede, daß man in Berlin mich dazu bestimmt habe, und Ihre eigne Versicherung, daß Sie, wenn der Todesfall früher einträte als die Reihe der Beförderung an Ihnen sei, doch die Stelle nicht bekommen würden, mich veranlaßt hätte darüber an Herrn Sack zu schreiben, und was ich ihm geschrieben, habe ich Ihnen damals alles gesagt.
Metadata Concerning Header
  • Date: Donnerstag, 11. Juni 1795
  • Sender: Samuel Ernst Stubenrauch ·
  • Recipient: Friedrich Schleiermacher ·
  • Place of Dispatch: Drossen ·
  • Place of Destination: Landsberg (Warthe) · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 1. Briefwechsel 1774‒1796 (Briefe 1‒326). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1985, S. 382‒383.

Basics · Zitieren