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Friedrich Schleiermacher to Johann Karl Spener

Was wollen Sie, lieber Freund, daß ein Mensch von seinem eignen Machwerk beßeres sage als in der Anzeige geschehen ist? Liegt nicht mit klaren Worten drin
1.) daß die Monologen etwas anderes enthalten als was etwa jeder Fichteaner vorzubringen pflegt. 2.) daß sie gegen alle Parteien angehn und also etwas eigenthümliches sein müßen 3.) daß sie sich auf ihre Art mit wichtigen praktischen Gegenständen beschäftigen
und bezeichnet sie nicht dies Alles, und der ganze Ton als ein interessantes Produkt? Dies ist aber doch die Hauptsache: denn das keiner Parthei recht sein halte ich, auch in Rüksicht auf den Absaz für keine üble Eigenschaft.
Meinen Sie daß dies Alles in einer Anzeige etwas stärker ausgedrükt sein muß, so machen Sie es wie mirs Buttmann mit einer Anzeige von der Uebersetzung des Fawcett gemacht hat, und thun Sie ex propriis hinzu wie es Ihnen am zwekdienstlichsten scheint.
Auf Berlin rechne ich übrigens auch nicht sehr; allein Sie haben ja auch von Memel bis Strasburg gerechnet, und in diesem großen Gebiet der deutschen Litteratur wird sich hoffentlich die kleine Auflage wol vertreiben
Schleiermacher
25t. Dec.
Metadata Concerning Header
  • Date: Mittwoch, 25. Dezember 1799
  • Sender: Friedrich Schleiermacher ·
  • Recipient: Johann Karl Spener ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Kritische Gesamtausgabe. Abt. 5, Bd. 3. Briefwechsel 1799‒1800 (Briefe 553‒849). Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin u.a. 1992, S. 321.

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