[1] Braunschweig, d. 21 Dec 1800
Mein Schwager, der hiesige Professor Wiedemann hat an H. Prof. Autenried in Tübingen die kleine Summe von 3 Lsd. auszuzahlen. Die baare Übersendung des Geldes macht Umstände und Unkosten, er wünscht daher die Zahlung dort verrichten zu lassen, und hat mich gefragt, ob es nicht vielleicht durch Sie geschehen könnte. Da ich nun gegenwärtig keine Foderung an Sie habe, so konnte ich ihm freylich keine Anweisung geben; indessen bin ich so frey Sie um die Übernahme zu bitten: Sie hätten dann die Güte es mir in Rechnung zu setzen, da wir fortwährend in Geschäften miteinander bleiben. Sie würden mir dadurch eine wahre Gefälligkeit erzeigen.
Für das poetische Taschenbuch wird fleißig gesammelt und gearbeitet. Eine Zeichnung von Goethe’s Porträt habe ich noch nicht bekommen können, weil das Gemählde in Hanover, der Künstler aber in Berlin ist. – Ein gewisser Vermehren in Jena hat sich in den Kopf gesetzt nächstes Jahr einen Musenalmanach herauszugeben, und die Unverschämtheit gehabt, mit angeblich zu erwartenden Beyträgen von Tieck, meinem Bruder und mir, selbigen einem Buchhändler anzutragen, der es aber ablehnte. Ich weiß nicht, ob es nicht gut wäre, von unserm Vorhaben zeitig etwas öffentlich verlauten zu lassen; wenigstens ist wohl kein Grund da, es geheim zu halten.
Leben Sie recht wohl
Ganz der Ihrige
AWSchlegel
[2] An
Herrn J. G. Cotta
berühmten Buchhändler
in
Tübingen
[1] Schlegel
21 Dec 1800
6 Jan 1801.
20 –
Mein Schwager, der hiesige Professor Wiedemann hat an H. Prof. Autenried in Tübingen die kleine Summe von 3 Lsd. auszuzahlen. Die baare Übersendung des Geldes macht Umstände und Unkosten, er wünscht daher die Zahlung dort verrichten zu lassen, und hat mich gefragt, ob es nicht vielleicht durch Sie geschehen könnte. Da ich nun gegenwärtig keine Foderung an Sie habe, so konnte ich ihm freylich keine Anweisung geben; indessen bin ich so frey Sie um die Übernahme zu bitten: Sie hätten dann die Güte es mir in Rechnung zu setzen, da wir fortwährend in Geschäften miteinander bleiben. Sie würden mir dadurch eine wahre Gefälligkeit erzeigen.
Für das poetische Taschenbuch wird fleißig gesammelt und gearbeitet. Eine Zeichnung von Goethe’s Porträt habe ich noch nicht bekommen können, weil das Gemählde in Hanover, der Künstler aber in Berlin ist. – Ein gewisser Vermehren in Jena hat sich in den Kopf gesetzt nächstes Jahr einen Musenalmanach herauszugeben, und die Unverschämtheit gehabt, mit angeblich zu erwartenden Beyträgen von Tieck, meinem Bruder und mir, selbigen einem Buchhändler anzutragen, der es aber ablehnte. Ich weiß nicht, ob es nicht gut wäre, von unserm Vorhaben zeitig etwas öffentlich verlauten zu lassen; wenigstens ist wohl kein Grund da, es geheim zu halten.
Leben Sie recht wohl
Ganz der Ihrige
AWSchlegel
[2] An
Herrn J. G. Cotta
berühmten Buchhändler
in
Tübingen
[1] Schlegel
21 Dec 1800
6 Jan 1801.
20 –