Schönhausen den 6ten Juni 1793
Sie sollen mir mit allen Ihrigen tausendmal willkommen sein! Liebe gute Rahel! kommen Sie, und weiden Sie sich an mein Vergnügen; ich bin beinahe bange, daß ich Ihnen kein anders werde hier verschaffen können – aber ich bin sehr, recht sehr vergnügt. In meinem Zimmer, und rund um mich ist es rein, und draußen weit, und heiter, der Kopf kalt und ruhig, mein Herz warm, und empfänglich für jedes Gefühl; erkennen Sie das Glük? Ich wollte Ihnen immer schon auf Ihr erstes vortrefliches billiet antworten – aber laßen Sie mich es Ihnen gestehen noch bin ich zu sehr Gewohnheits Sklavin, um gleich im ersten Augenblik thun zu können was ich gerne thun möchte; noch frag ich immer bei einem solchen Fall: habe ich nichts nöthigers zu thun? und mir Elenden verstreicht darüber, nur zu oft der Augenblik. Nennen Sie es Phantasie worin ich mich jezt so wohl fühle? Sie mögen Recht haben, es ist viel zu schön und heiter, um etwas reelles zu sein. Damit mögen sich – Kaufleute freuen. Vielleicht werden Sie es lächerlich finden, wie mich meine kleine Anstalt hier so vergnügen kann? Aber entweder Groß, oder Klein. ich kann mich nicht auf der lumpigen Mittelstraße herumtreiben, und die halb verwelkten Blumen mit Mühe und Schweißbedekter Stirne aufsuchen, die dem seeligen Glük in seinen Taumel entfallen – Genug – morgen halte ich Sie, und Ihre Stimmung mag sein welche sie will, sie müßen, Sie sollen sich mit mir freuen. können Sie es nicht so einrichten daß Sie einige Tage bei mir bleiben? meine Schwester wartet mit dem Abendbrodt. sie grüßt Sie herzlich und freut sich nicht weniger als ich Sie zu sehen.
Die Ihrige B.
Apropos! Bereiten Sie Ihre Schwägerin drauf, daß mein Kind einen Ausschlag ins Gesicht hat, sie könnte sich sonst dafür erschreken.
Alle, die mit Ihnen kommen, sollen mir sehr willkommen sein. Gegen den Bedienten waren Sie gar nicht grausam, er hat sich amusirt.
Sie sollen mir mit allen Ihrigen tausendmal willkommen sein! Liebe gute Rahel! kommen Sie, und weiden Sie sich an mein Vergnügen; ich bin beinahe bange, daß ich Ihnen kein anders werde hier verschaffen können – aber ich bin sehr, recht sehr vergnügt. In meinem Zimmer, und rund um mich ist es rein, und draußen weit, und heiter, der Kopf kalt und ruhig, mein Herz warm, und empfänglich für jedes Gefühl; erkennen Sie das Glük? Ich wollte Ihnen immer schon auf Ihr erstes vortrefliches billiet antworten – aber laßen Sie mich es Ihnen gestehen noch bin ich zu sehr Gewohnheits Sklavin, um gleich im ersten Augenblik thun zu können was ich gerne thun möchte; noch frag ich immer bei einem solchen Fall: habe ich nichts nöthigers zu thun? und mir Elenden verstreicht darüber, nur zu oft der Augenblik. Nennen Sie es Phantasie worin ich mich jezt so wohl fühle? Sie mögen Recht haben, es ist viel zu schön und heiter, um etwas reelles zu sein. Damit mögen sich – Kaufleute freuen. Vielleicht werden Sie es lächerlich finden, wie mich meine kleine Anstalt hier so vergnügen kann? Aber entweder Groß, oder Klein. ich kann mich nicht auf der lumpigen Mittelstraße herumtreiben, und die halb verwelkten Blumen mit Mühe und Schweißbedekter Stirne aufsuchen, die dem seeligen Glük in seinen Taumel entfallen – Genug – morgen halte ich Sie, und Ihre Stimmung mag sein welche sie will, sie müßen, Sie sollen sich mit mir freuen. können Sie es nicht so einrichten daß Sie einige Tage bei mir bleiben? meine Schwester wartet mit dem Abendbrodt. sie grüßt Sie herzlich und freut sich nicht weniger als ich Sie zu sehen.
Die Ihrige B.
Apropos! Bereiten Sie Ihre Schwägerin drauf, daß mein Kind einen Ausschlag ins Gesicht hat, sie könnte sich sonst dafür erschreken.
Alle, die mit Ihnen kommen, sollen mir sehr willkommen sein. Gegen den Bedienten waren Sie gar nicht grausam, er hat sich amusirt.