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Friedrich von Schlegel to Caroline von Schelling

Ich hoffe Sie werden verzeihen, und mir es nicht als eine Zudringlichkeit anrechnen, daß ich mich unmittelbar an Sie wende, da der Umweg durch Holland eine so große Verzögerung macht. Mein Bruder hat mir geschrieben, daß Sie vielleicht gesonnen wären, sich in der Gegend von Dreßden einen Aufenthalt zu wählen, ich biete Ihnen in diesem Falle einen jeden Dienst an, den ich Ihnen nur zu leisten im Stande bin, und es wird mir eine Freude seyn, wenn Sie mir Ihre Aufträge geben wollen. Ich bin gar nicht bekannt damit, ob man auch auf dem Lande um Dreßden Häuser findet, wo man den Winter auch bequem wohnen kann, indessen zweifle ich nicht daran, im Sommer werden sie häufig von Familien bewohnt; sobald ich Ihre Aufträge dazu hätte, würde ich mich umsehen, wo ein bequemes Quartier zu finden wäre. Es müßte ein Ort seyn, der nahe bey Dreßden läge, und ich hätte dazu einen im Sinne welcher nicht viel über eine halbe Stunde von Dreßden liegt, an der Elbe und wo im Sommer mehrere Familien gewohnt haben, doch also ganz hübsche Häuser dort seyn müßten. Um die Verzögerung des unnützen Hin- und Herschreibens zu vermeiden, werden Sie mir erlauben noch einige Fragen an Sie zu thun. Würden Sie Meubles mitbringen? wenn Sie dieß nicht gesonnen wären, könnte ich Ihnen vielleicht ziemlich wohlfeil ein kleines ameublement von den nothwendigsten Sachen verschaffen, welches iezt zu verkaufen ist, so bald ich Nachricht von Ihnen hätte, würde ich mich nach dem Preiß erkundigen. Betten werden Sie wohl wahrscheinlich selber bey sich haben? Werden Sie eine Bedienung mitbringen, oder müßte man hier dafür sorgen, und wie müßte sie auf den Fall beschaffen seyn? würden Sie selber kochen, oder müßte ich mich erkundigen, ob an dem Ort ein erträglicher Gastwirth wäre. – Noch einmal bitte ich um Verzeihung, daß ich Sie mit so vielen, vielleicht überflüßigen Fragen incommodirt habe, Sie sehen daraus meinen Eifer Ihnen zu dienen.
Uebrigens laßen Sie mich noch hinzusetzen, daß es mir sehr intereßant seyn wird, eine solche nahe Freundin meines Bruders kennen zu lernen. Ich habe die Ehre, etc.
  • Schlegel, Friedrich von  Kontakt  anregen  Schelling, Caroline von
  • Schlegel, Friedrich von  Kennenlernen  sich freuen  Schelling, Caroline von
Metadata Concerning Header
  • Date: Anfang Juli 1793
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Caroline von Schelling ·
  • Place of Dispatch: Leipzig · ·
  • Place of Destination: Frankfurt am Main · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 23. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Bis zur Begründung der romantischen Schule (15. September 1788 ‒ 15. Juli 1797). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Ernst Behler u.a. Paderborn u.a. 1987, S. 109.
Language
  • German

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