Erschließung durch Herausgeber Ernst Behler, KFSA Bd. 23.
Friedrich Schlegel an August Wilhelm Schlegel, 16. Oktober 1793:
„Den 11ten October. ,Das köstliche Wetter hat mich gestern herausgelockt, und ich bin bis an die Berndorfer Mühle gegangen – aber dafür muß ich heute im eigentlichsten Verstande kriechen; es würde selbst Ihr Mitleid zum Lachen bringen. Sonst ist alles ganz gut. Schreiben Sie denn wirklich posttäglich? Sie sind die Gewißenhaftigkeit selbst – W[ilhelm] wird sich zulezt nichts mehr aus Ihren Nachrichten machen, die Bülletins bey Seit legen, und in der nächsten Minute so wenig davon wissen, ob wohl oder übel darin gestanden hat, als wenn von einer <alten> schwindsüchtigen Hofdame die Rede wäre. Seyn Sie doch ein wenig cokett, mit dem was Sie ihm angedeihen lassen – in meiner Seele. Denn das glauben Sie nur, wir cokettiren mit Leben und Sterben.’“
Friedrich Schlegel an August Wilhelm Schlegel, 16. Oktober 1793:
„Den 11ten October. ,Das köstliche Wetter hat mich gestern herausgelockt, und ich bin bis an die Berndorfer Mühle gegangen – aber dafür muß ich heute im eigentlichsten Verstande kriechen; es würde selbst Ihr Mitleid zum Lachen bringen. Sonst ist alles ganz gut. Schreiben Sie denn wirklich posttäglich? Sie sind die Gewißenhaftigkeit selbst – W[ilhelm] wird sich zulezt nichts mehr aus Ihren Nachrichten machen, die Bülletins bey Seit legen, und in der nächsten Minute so wenig davon wissen, ob wohl oder übel darin gestanden hat, als wenn von einer <alten> schwindsüchtigen Hofdame die Rede wäre. Seyn Sie doch ein wenig cokett, mit dem was Sie ihm angedeihen lassen – in meiner Seele. Denn das glauben Sie nur, wir cokettiren mit Leben und Sterben.’“