Liebe liebe Freundinn! wollen Sie mir wohl den Gefallen erzeigen, und das Buch und den Brief in ein Paket machen laßen, und es auf die Post zu besorgen? meine Schwester ist nicht hier, ich habe die addreße an Scholtz wieder vergeßen, und ich möchte ihn das Buch nicht gern länger zurück halten; zudem habe ich auch niemand hier der ein recht geschickliches Paket zu machen versteht, und ich selbst kann es gar nicht. Sein Sie so gütig und frankiren es, wenn wir uns wieder sehn, so werden Sie mir meine Rechnung schon machen. Auf die Addreße laßen Sie uns setzen: hierin gedruckte Sachen. Wann sehe ich Sie wieder? wie geht es mit Ihrer Gesundheit? haben Sie keine Nachricht von der Fränkel? haben Sie mich noch lieb? beantworten Sie mir das alles hübsch ordentlich; und Alles so wie ich es wünsche, hören Sie? stören Sie mich nicht durch fatale Nachrichten – ich bin hier noch recht vergnügt – wenn ich nur nicht manchmal noch Rückfälle hätte! – Gestern gegen Abend bekam ich einen, und das über eine chetive Ursache, über eine Sache die mich gar nichts anging – ich war schon im Begriff Ihnen mein Lamentoso zu zu eignen, ich wollte Ihnen in meiner getrübten Stimmung schreiben; da fieng es an zu donnern und zu regnen; es war so schön um mich, mir trat das Große Ganze so dicht vor Augen – daß ich bald mich und meine kleinen affairen aus dem Gesicht verlor und ich mich wahrlich eigentlich nicht besinnen konnte was ich wohl vorhatte? ich hätte mich geschämt Ihnen noch etwas zu schreiben – und eigentlich auch nicht geschämt, aber es hätte mir nichts mehr geholfen, denn meine Sachen waren mir so klein und lächerlich. Adieu erinnern Sie sich manchmal der Einsiedlerin.
B.
B.