Single collated printed full text with registry labelling

Friedrich von Schlegel to Christoph Martin Wieland

Hochzuverehrender Herr Hofrath,
Ich bin dem Herrn Konsistorialrath Böttiger ungemein verpflichtet, daß er mich Ihnen empfohlen, und mir von Ihnen die Erlaubniß verschaft hat, zu dem Attischen Museum einen Beytrag einsenden zu dürfen. Ich schätze mich glücklich, an einem so schönen und wichtigen Unternehmen Theil nehmen zu dürfen, und ich werde mich bemühen durch die sorgfältigste Bearbeitung der bestimmten Rede des Lysias Ihre Zufriedenheit zu verdienen.
Erlauben Sie mir bey dieser Gelegenheit, Ihnen zu danken, daß Sie den schönen Abend Ihres reichen Lebens zum Theil wenigstens uns schenken wollen: denn ich kann es nicht lassen, mich als einen Mitbürger des Alterthums anzusehn.
In einiger Zeit hoffe ich Ihnen eine kleine Probe meiner Griechischen Studien überreichen zu können, und ich würde mich glücklich schätzen, wenn sie Ihnen nicht ganz mißfiele. Wenn die ernste Anstrengung des Jünglings, der sich an einen umfassenden Entwurf wagt, einige Belohnung verdient, so giebt es keine schönere, als wenn ihm ein Mann wie Sie ein: Macte virtute zuruft.
Ich empfehle mich Ihrer Gewogenheit und habe die Ehre zu seyn
mit tiefster Verehrung
Ew. Wohlgeb.
gehorsamster Diener
Friedrich Schlegel
Dresden
den 28ten Januar 1796
Metadata Concerning Header
  • Date: Donnerstag, 28. Januar 1796
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Christoph Martin Wieland ·
  • Place of Dispatch: Dresden · ·
  • Place of Destination: Weimar · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 23. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Bis zur Begründung der romantischen Schule (15. September 1788 ‒ 15. Juli 1797). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Ernst Behler u.a. Paderborn u.a. 1987, S. 278.
Language
  • German

Weitere Infos ·