Pillnitz den 11ten Juli 96
Ich danke Ihnen herzlich für Ihren freundschaftlichen Brief, und sehe mit Verlangen der Zeit entgegen, wo ich so glücklich seyn werde, mich Ihnen nach Herzenslust mündlich mittheilen zu können. Sehr gern würde ich diesen Zeitpunkt näher heranrücken und Ihr überaus gütiges Anerbieten annehmen, da ich ohnehin schon beschlossen habe zu Ende des Juli zu reisen. Ich selbst bin frey und Herr meiner Zeit, aber da ich meine Einrichtungen einmal auf die spätere Zeit getroffen, so weiß ich nicht gewiß, ob es möglich seyn wird, dies zu ändern, und wage es desfalls kaum, Ihr freundschaftliches Anerbieten anzunehmen. Wenn Sie aber selbst kommen, so würde ich freilich alles thun um es möglich zu machen, in Ihrer Gesellschaft zu reisen. Sie würden dadurch gewiß auch Ihrer Dlle Schwägerin, der Künstlerin Alberti, die ich zu Zeiten zu sehen das Glück habe, und sehr hochschätze, eine große Freude machen. Ueberdem kennen Sie Pillnitz und seine Herrlichkeiten noch nicht, wo ich mich als ein guter Cicerone empfehlen kann.
Wenn ich aber auch später reise, so werde ich es doch möglich zu machen suchen, einen oder ein paar Tage in Ihrer und in Wolfs Gesellschaft zuzubringen, und ich danke Ihnen beyden recht sehr für die gütige Hoffnung einer freundschaftlichen Aufnahme, die Sie mir geben. Sehr interessant würde es mir sein, den wackern Voß bey Ihnen zu finden. Humbold kenne ich schon halb, aus Briefen.
Mit größtem Vergnügen übernehme ich die kritische Anzeige der Horen für Deutschland. Indessen will ich lieber da fortfahren, wo mein Vorgänger stehn geblieben ist, wenn Sie nicht besondere Ursache haben, es anders zu wünschen. –
Den Aufsatz über Sch[illers] aesthetische Aufsätze, und vielleicht auch den über Lessing hoffe ich Ihnen mitzubringen. – Jedoch muß ich, was diese Arbeiten betrifft, noch erinnern, daß meine Lage es mir zur Pflicht macht, keine Schriftstellereyen, welche einen beträchtlichen Aufwand von Zeit forderten, ohne Honorar zu übernehmen, welches ich Ihrer Bestimmung ganz anheimstelle. – Jedoch versteht’s sich von selbst, daß ich den Versuch über den Republikanismus sehr gern und am liebsten in Deutschland gedruckt sähe, wenn auch in diesem Journal kein Honorar gegeben wird.
Nun noch eine recht angelegentliche Bitte. Ich wünsche sehr, daß die Stelle über meines Bruders Gedichte in dem Briefe über den Sch[illerschen] Allmanach ausgestrichen würde. Ich hoffe, daß es nicht zu spät ist und bitte Sie um die Freundschaft, wenn es irgend noch möglich ist, meinen Wunsch zu erfüllen.
Ich freue mich recht herzlich über die angenehme Hoffnung, an Deutschland einen lebhaften und ununterbrochenen Antheil nehmen zu dürfen.
Ich bitte Sie die Flüchtigkeit dieses Briefes zu verzeihn, und mir Nachricht zu geben, ob Sie die kritische Anzeige der Horen bald wünschen, oder ob es Zeit damit hat, bis wir uns sehen. Ich empfehle mich Ihrer freundschaftlichen Gewogenheit und bin,
Ganz der Ihrige
Friedrich Schlegel
Pillnitz. Zu erfragen beym Hofsekretär Ernst.
Ich danke Ihnen herzlich für Ihren freundschaftlichen Brief, und sehe mit Verlangen der Zeit entgegen, wo ich so glücklich seyn werde, mich Ihnen nach Herzenslust mündlich mittheilen zu können. Sehr gern würde ich diesen Zeitpunkt näher heranrücken und Ihr überaus gütiges Anerbieten annehmen, da ich ohnehin schon beschlossen habe zu Ende des Juli zu reisen. Ich selbst bin frey und Herr meiner Zeit, aber da ich meine Einrichtungen einmal auf die spätere Zeit getroffen, so weiß ich nicht gewiß, ob es möglich seyn wird, dies zu ändern, und wage es desfalls kaum, Ihr freundschaftliches Anerbieten anzunehmen. Wenn Sie aber selbst kommen, so würde ich freilich alles thun um es möglich zu machen, in Ihrer Gesellschaft zu reisen. Sie würden dadurch gewiß auch Ihrer Dlle Schwägerin, der Künstlerin Alberti, die ich zu Zeiten zu sehen das Glück habe, und sehr hochschätze, eine große Freude machen. Ueberdem kennen Sie Pillnitz und seine Herrlichkeiten noch nicht, wo ich mich als ein guter Cicerone empfehlen kann.
Wenn ich aber auch später reise, so werde ich es doch möglich zu machen suchen, einen oder ein paar Tage in Ihrer und in Wolfs Gesellschaft zuzubringen, und ich danke Ihnen beyden recht sehr für die gütige Hoffnung einer freundschaftlichen Aufnahme, die Sie mir geben. Sehr interessant würde es mir sein, den wackern Voß bey Ihnen zu finden. Humbold kenne ich schon halb, aus Briefen.
Mit größtem Vergnügen übernehme ich die kritische Anzeige der Horen für Deutschland. Indessen will ich lieber da fortfahren, wo mein Vorgänger stehn geblieben ist, wenn Sie nicht besondere Ursache haben, es anders zu wünschen. –
Den Aufsatz über Sch[illers] aesthetische Aufsätze, und vielleicht auch den über Lessing hoffe ich Ihnen mitzubringen. – Jedoch muß ich, was diese Arbeiten betrifft, noch erinnern, daß meine Lage es mir zur Pflicht macht, keine Schriftstellereyen, welche einen beträchtlichen Aufwand von Zeit forderten, ohne Honorar zu übernehmen, welches ich Ihrer Bestimmung ganz anheimstelle. – Jedoch versteht’s sich von selbst, daß ich den Versuch über den Republikanismus sehr gern und am liebsten in Deutschland gedruckt sähe, wenn auch in diesem Journal kein Honorar gegeben wird.
Nun noch eine recht angelegentliche Bitte. Ich wünsche sehr, daß die Stelle über meines Bruders Gedichte in dem Briefe über den Sch[illerschen] Allmanach ausgestrichen würde. Ich hoffe, daß es nicht zu spät ist und bitte Sie um die Freundschaft, wenn es irgend noch möglich ist, meinen Wunsch zu erfüllen.
Ich freue mich recht herzlich über die angenehme Hoffnung, an Deutschland einen lebhaften und ununterbrochenen Antheil nehmen zu dürfen.
Ich bitte Sie die Flüchtigkeit dieses Briefes zu verzeihn, und mir Nachricht zu geben, ob Sie die kritische Anzeige der Horen bald wünschen, oder ob es Zeit damit hat, bis wir uns sehen. Ich empfehle mich Ihrer freundschaftlichen Gewogenheit und bin,
Ganz der Ihrige
Friedrich Schlegel
Pillnitz. Zu erfragen beym Hofsekretär Ernst.