Single collated printed full text with registry labelling

Friedrich von Schlegel to Novalis

Pillnitz, den 16ten Jul 96
Es war sehr gut, daß Dein Brief nachkam; Du kennst meine Brennbarkeit, ich frug mich schon: Warum keine Antwort auf diesen Brief?
Tausend Dank für den Deinigen der etwas lange unterwegs gewesen ist. Wie ich mich freue mich an Deinem schönen Umgange [zu] laben, und daß Dirs wohl geht.
Am 22ten Mittags bin ich in Leipzig. Besinne Dich aber ja nicht zu lange, den Sonntag könnte ich leicht wieder fort seyn, wenn mich kein alter Freund hielte, da mich starke Magnete weiter ziehen.
Wäre meine Schrift gedruckt so wäre sie in Deinen Händen. 10 Bogen bring ich mit.
Ich danke Dir im voraus herzlichst daß Du um meinetwillen nach L.[eipzig] kommen willst. Das weitere besprechen wir mündlich, und wenn es sonst möglich und gut ist, so nehme ich herzlich gern Dein freundl.[iches] Anerbieten an. – Ich hoffe Dich gleich am Posthause zu finden.
Ich umarme Dich herzlich. Die Flüchtigkeit dieser Zeilen verzeihst Du gewiß, wenn ich Dir sage, daß ausser tausend Geschäften, die ich zu besorgen [habe], meine Schwester jeden Augenblick ihre Entbindung erwartet.
Dein Friedrich Schlegel
Metadata Concerning Header
  • Date: Samstag, 16. Juli 1796
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Novalis ·
  • Place of Dispatch: Pillnitz · ·
  • Place of Destination: Bad Dürrenberg · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 23. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Bis zur Begründung der romantischen Schule (15. September 1788 ‒ 15. Juli 1797). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Ernst Behler u.a. Paderborn u.a. 1987, S. 321.
Language
  • German

Weitere Infos ·