Leipzig, den 23sten früh. Sonnabends
Sehr willkommen war mir gestern Dein Brief. Es wird sich alles einrichten lassen. Ich bleibe hier, bis Du von Jena zurückbist, und mich holen kannst. Nach Halle kann ich nicht gleich ietzt gehn, weil Reichardt, bey dem ich wohnen werde in Giebichenstein, erst in künftiger Woche, ich weiß noch nicht, welchen Tag zurückkomme.
Sehe ich, daß ich Dich durchaus nicht störe, so bleibe ich wohl ein acht Tage bey Dir: aber nur unter einer Bedingung. Ich habe verschiednes fertig zu machen; ich kann nicht ganz ohne Arbeit [sein]: da ich gewohnt bin um 4, 5 Uhr aufzustehn, wird uns das auch nicht weiter stören. Ich bitte Dich alles so einzurichten, daß keine Zeit verloren geht, daß wir uns so viel als möglich genießen, daß ich aber, während Du Geschäfte [hast], auch arbeiten kann. – Auch bitte ich sehr, daß Du mich abhohlst. Wo nicht, so erwarte ich wenigstens einen Brief, oder einen Boten mit gewisser Nachricht, von Deiner Rückkunft. Wie leicht könntest Du in Jena etwa länger bleiben müssen, als Du denkst! Und ohne Dich möchte ich doch nicht in Weißenfels seyn, so sehr ich mich freuen werde, Deinen Vater wiederzusehn, alle die Deinigen und m.[einen] Vetter kennen zu lernen. Empfiehl mich allen bestens, jedem nach seiner Weise. Ich muß sehr oekonomisch mit der Zeit, – und auch mit dem Umgange seyn.
Ich wohne bei Professor Eichstädt im Großen-Bosischen Garten und umarme Dich herzlich. – Mit Ungeduld sehe ich einer Nachricht von Dir entgegen.
Dein Friedrich Schlegel
Falls du mich nicht holen könntest, so käme ich vielleicht zu Fuße nach W.[eißenfels], wenn ich eine Gelegenheit wüßte, meinen Koffer hin zu schaffen. Von W.[eißenfels] bringst Du mich nach Halle. Es soll Dich nicht gereuen. Meinen Bruder in Jena zu sehn, hast Du wohl keine Zeit? Er wohnt beym Kaufmann Beyer am Markt. Da s.[eine] Frau aber vor dem Tor <auf einem Garten> wohnt, so wird sein Stadtlogis, welches mir bestimmt ist, wohl leer seyn.
Sehr willkommen war mir gestern Dein Brief. Es wird sich alles einrichten lassen. Ich bleibe hier, bis Du von Jena zurückbist, und mich holen kannst. Nach Halle kann ich nicht gleich ietzt gehn, weil Reichardt, bey dem ich wohnen werde in Giebichenstein, erst in künftiger Woche, ich weiß noch nicht, welchen Tag zurückkomme.
Sehe ich, daß ich Dich durchaus nicht störe, so bleibe ich wohl ein acht Tage bey Dir: aber nur unter einer Bedingung. Ich habe verschiednes fertig zu machen; ich kann nicht ganz ohne Arbeit [sein]: da ich gewohnt bin um 4, 5 Uhr aufzustehn, wird uns das auch nicht weiter stören. Ich bitte Dich alles so einzurichten, daß keine Zeit verloren geht, daß wir uns so viel als möglich genießen, daß ich aber, während Du Geschäfte [hast], auch arbeiten kann. – Auch bitte ich sehr, daß Du mich abhohlst. Wo nicht, so erwarte ich wenigstens einen Brief, oder einen Boten mit gewisser Nachricht, von Deiner Rückkunft. Wie leicht könntest Du in Jena etwa länger bleiben müssen, als Du denkst! Und ohne Dich möchte ich doch nicht in Weißenfels seyn, so sehr ich mich freuen werde, Deinen Vater wiederzusehn, alle die Deinigen und m.[einen] Vetter kennen zu lernen. Empfiehl mich allen bestens, jedem nach seiner Weise. Ich muß sehr oekonomisch mit der Zeit, – und auch mit dem Umgange seyn.
Ich wohne bei Professor Eichstädt im Großen-Bosischen Garten und umarme Dich herzlich. – Mit Ungeduld sehe ich einer Nachricht von Dir entgegen.
Dein Friedrich Schlegel
Falls du mich nicht holen könntest, so käme ich vielleicht zu Fuße nach W.[eißenfels], wenn ich eine Gelegenheit wüßte, meinen Koffer hin zu schaffen. Von W.[eißenfels] bringst Du mich nach Halle. Es soll Dich nicht gereuen. Meinen Bruder in Jena zu sehn, hast Du wohl keine Zeit? Er wohnt beym Kaufmann Beyer am Markt. Da s.[eine] Frau aber vor dem Tor <auf einem Garten> wohnt, so wird sein Stadtlogis, welches mir bestimmt ist, wohl leer seyn.