Jena, Den 9ten August 96
Ich hatte mich schon so bey Dir eingewohnt, lieber Hardenberg, daß es mir hier ganz fremd vorkömmt, ohne Dich zu seyn. Deine Freundinnen haben mir Hoffnung gemacht, daß ich Dich den Sonnabend wiedersehn würde. Ich freue mich sehr darauf. Es kommt dann vielleicht noch eins und das andre zur Sprache, was weder in D.[ürrenberg] noch in W.[eißenfels] berührt wurde.
Ich habe Deine Freundin und ihre Schwester gesehn. Ich kann Dir aber wirklich nichts darüber sagen, als daß ich beyde sehr schön und sehr anziehend finde; daß ich eine angenehme halbe Stunde bei ihnen zugebracht habe, und auch ohne Beziehung auf Dich Neigung fühlen würde, öfter wiederhinzugehn, und mich ihnen zu nähern. – Den Sonnabend werde ich Dich da gewiß aufsuchen. –
Auf heute Abend bin ich zu Fichte gebeten. Ich sah ihn nur noch. Ich weiß nicht, wie es kam: ich war verlegen, und wir sprachen nur von gleichgültigen Dingen.
Schiller erkundigte sich sehr angelegentlich nach Dir.
Ich erinnere mich gern an die schönen Tage, in Dürr.[enberg] besonders; doch auch an die in W[eißenfels]. – Bleibe nur nicht gar zu kurze Zeit, und müssige Dich dann und wann eine Stunde ab, mit mir zu zu bringen.
Die Wäsche habe ich noch nicht bekommen: aber den Koffer. – Die Bücher nimmst Du wohl wieder mit, wie auch ein Paar Str.[ümpfe] von Dir. Kommst Du nicht, so schicke ichs.
Empfiehl mich allen den Deinigen, ganz besonders Deinem Vater, angelegentlichst.
Es gefällt mir hier über alle Erwartung, in jeder Hinsicht. Aber meine Zeit wird von allen Seiten in Anspruch genommen, verzeih daher diese Flüchtigkeit!
Dein Friedr. Schlegel
Ich hatte mich schon so bey Dir eingewohnt, lieber Hardenberg, daß es mir hier ganz fremd vorkömmt, ohne Dich zu seyn. Deine Freundinnen haben mir Hoffnung gemacht, daß ich Dich den Sonnabend wiedersehn würde. Ich freue mich sehr darauf. Es kommt dann vielleicht noch eins und das andre zur Sprache, was weder in D.[ürrenberg] noch in W.[eißenfels] berührt wurde.
Ich habe Deine Freundin und ihre Schwester gesehn. Ich kann Dir aber wirklich nichts darüber sagen, als daß ich beyde sehr schön und sehr anziehend finde; daß ich eine angenehme halbe Stunde bei ihnen zugebracht habe, und auch ohne Beziehung auf Dich Neigung fühlen würde, öfter wiederhinzugehn, und mich ihnen zu nähern. – Den Sonnabend werde ich Dich da gewiß aufsuchen. –
Auf heute Abend bin ich zu Fichte gebeten. Ich sah ihn nur noch. Ich weiß nicht, wie es kam: ich war verlegen, und wir sprachen nur von gleichgültigen Dingen.
Schiller erkundigte sich sehr angelegentlich nach Dir.
Ich erinnere mich gern an die schönen Tage, in Dürr.[enberg] besonders; doch auch an die in W[eißenfels]. – Bleibe nur nicht gar zu kurze Zeit, und müssige Dich dann und wann eine Stunde ab, mit mir zu zu bringen.
Die Wäsche habe ich noch nicht bekommen: aber den Koffer. – Die Bücher nimmst Du wohl wieder mit, wie auch ein Paar Str.[ümpfe] von Dir. Kommst Du nicht, so schicke ichs.
Empfiehl mich allen den Deinigen, ganz besonders Deinem Vater, angelegentlichst.
Es gefällt mir hier über alle Erwartung, in jeder Hinsicht. Aber meine Zeit wird von allen Seiten in Anspruch genommen, verzeih daher diese Flüchtigkeit!
Dein Friedr. Schlegel