Jena den 3ten Octob. 96
Ich kann diesen Brief an Sie, theuerster Freund, nicht auf die Post geben, ohne Ihnen für alles Gute und Liebe, was Sie uns in W.[eimar] erwiesen, herzlich zu danken. <H.[errn] Pr.[ediger] Herder bitte ich mich und mein.[en] Br.[uder] aufs angelegentlichste zu empfehlen.>
Der Bogen F des Ilten St.[ücks] des A.[ttischen] M.[useums] ist heute früh aus der zweiten Korrektur von mir abgehohlt. Sobald mein Lysias ganz abgedruckt ist, werde ich denselben an H. Hofr.[at] Wieland schicken. Bis dahin bitte ich <demselben> meine und meines Bruders <tiefste> Verehrung zu versichern. – Ich habe seiner Erinnerung gemäß, die i in y nach der Adelungschen Orthogr.[aphie] verändert. Ich weiss nicht, welcher böse Genius mir eingab, W.[ieland] habe auch hier die Orthographie seiner neuen Schriften beybehalten; und bey der letzten Abschrift hatte ich das 1te Stück des M.[useums] nicht zur Hand. Auch die Verwechselungen deß ß und ss sind getilgt. – Ich bin äusserst begierig W[ieland]’s Urtheil über diesen ersten Versuch meiner Uebersetzerneigung zu erfahren. – Gelegentlich möchte ich wohl wissen, ob ich in der Bearbeitung des Dionysius sicher fortfahren darf. –
Haben Sie den Allmanach schon erhalten und wie hat er auf die Olympier in W.[eimar] gewirkt? ασβεστος δ´ αρ ενωρτο γελως μαϰαρεσσι θεοισι Nicht wahr? – Ich bitte Sie nun auch Wiel.[and] meine 10 Bogen zu geben, damit er wenigstens die Epigramme, welche Schiller auf mich gemacht hat, verstehen möge. – Freylich mögen die Seligen wohl lachen, wenn ein Riese und ein Zwerg mit einander <Arm in Arm> gehn und der lahme Hephästos auch thut, was der raschen Hebe so schön steht. –
Versichern Sie den H.[errn] H.[ofrat] Wiel.[and] meiner tiefen Verehrung und empfehlen uns Ihrer Frau Gemahlin und behalten uns in gütigem Andenken.
Der Ihrige
Fr. Schlegel.
Ich kann diesen Brief an Sie, theuerster Freund, nicht auf die Post geben, ohne Ihnen für alles Gute und Liebe, was Sie uns in W.[eimar] erwiesen, herzlich zu danken. <H.[errn] Pr.[ediger] Herder bitte ich mich und mein.[en] Br.[uder] aufs angelegentlichste zu empfehlen.>
Der Bogen F des Ilten St.[ücks] des A.[ttischen] M.[useums] ist heute früh aus der zweiten Korrektur von mir abgehohlt. Sobald mein Lysias ganz abgedruckt ist, werde ich denselben an H. Hofr.[at] Wieland schicken. Bis dahin bitte ich <demselben> meine und meines Bruders <tiefste> Verehrung zu versichern. – Ich habe seiner Erinnerung gemäß, die i in y nach der Adelungschen Orthogr.[aphie] verändert. Ich weiss nicht, welcher böse Genius mir eingab, W.[ieland] habe auch hier die Orthographie seiner neuen Schriften beybehalten; und bey der letzten Abschrift hatte ich das 1te Stück des M.[useums] nicht zur Hand. Auch die Verwechselungen deß ß und ss sind getilgt. – Ich bin äusserst begierig W[ieland]’s Urtheil über diesen ersten Versuch meiner Uebersetzerneigung zu erfahren. – Gelegentlich möchte ich wohl wissen, ob ich in der Bearbeitung des Dionysius sicher fortfahren darf. –
Haben Sie den Allmanach schon erhalten und wie hat er auf die Olympier in W.[eimar] gewirkt? ασβεστος δ´ αρ ενωρτο γελως μαϰαρεσσι θεοισι Nicht wahr? – Ich bitte Sie nun auch Wiel.[and] meine 10 Bogen zu geben, damit er wenigstens die Epigramme, welche Schiller auf mich gemacht hat, verstehen möge. – Freylich mögen die Seligen wohl lachen, wenn ein Riese und ein Zwerg mit einander <Arm in Arm> gehn und der lahme Hephästos auch thut, was der raschen Hebe so schön steht. –
Versichern Sie den H.[errn] H.[ofrat] Wiel.[and] meiner tiefen Verehrung und empfehlen uns Ihrer Frau Gemahlin und behalten uns in gütigem Andenken.
Der Ihrige
Fr. Schlegel.