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Friedrich von Schlegel to Novalis

Jena. Den 1ten Dec. 96
Liebster Bruder,
nie habe ich mich mit mehr Ungeduld nach Dir gesehnt. Ich habe eine Welt mit Dir zu reden. Ich habe mich fast ganz mit spekulativer Philosophie beschäftigt, und muß hier alles in mich verschließen. Ich glaube es würde Dich sehr interessiren. – Bin ich nicht hier, so laß ich die geschriebnen Packete meiner Schwiegerin für Dich. Ich kann nicht lange mehr warten, und muß, wenn ich nicht Nachricht von Dir bekomme, mich auf die Post setzen, und nach Halle fahren, da ichs einmal versprochen habe. –
Schreib mir wo möglich mit der nächsten Post. Kommst Du bald: so warte ich. Wo nicht: so schreib mir ob ich zu Dir kommen, einen Tag bei Dir bleiben und dann nach Halle gehn kann. Ich umarme Dich herzlich.
Friedrich Schlegel
N. S. Ich danke für das Ueberschickte.
Metadata Concerning Header
  • Date: Donnerstag, 1. Dezember 1796
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Novalis ·
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Weißenfels · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 23. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Bis zur Begründung der romantischen Schule (15. September 1788 ‒ 15. Juli 1797). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Ernst Behler u.a. Paderborn u.a. 1987, S. 339‒340.
Language
  • German

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