Jena den Donnerstag
Liebster Freund,
Dienstags den 4ten Jul[i] komme ich zu Fuß nach Weißenfels. Meine Koffer schicke ich gleich nach Halle. Ich nehme aber einen Boten mit, um mir einige andre Bedürfnisse, und besonders die philosophischen Hefte zu tragen. Ich sehe Dich binnen Jahresfrist gewiß nicht wieder (falls Du nicht nach Berlin kommst), ich habe also meine Einrichtung darauf gemacht, daß ich wohl acht Tage bei Dir zu seyn gedenke, falls es Dir recht ist. Nur wünsche ich, selbst um unsres Umgangs willen, einen Theil der Zeit ruhig arbeiten zu können, welches ich in der letzten Zeit leider meiner Stimmung wegen auch hier nicht konnte. – Doch schäme ich mich fast dieser Weichlichkeit.
Ist es zu dem Ende besser, wenn ich nicht bey Dir wohne, so findet sich ja wohl ein Privatlogis für mich. Doch Du wirst das Alles schon einrichten. – Nach Dürrenb.[erg] gehe ich gern mit Dir, da es so auf dem Wege liegt, allenfalls auch nach Cösen. Nur nicht so gern.
Sey aber ja in Weißenfels den Tag meiner Ankunft, oder laß es mich sobald als möglich wissen, falls Du verreisen mußt.
Das Wetter müßte sehr schlecht seyn, wenn ich den Dienstag nicht kommen sollte. Ließe es sich den Montag sehr schön an, und kann ich in der bestimmten Arbeit bis dahin etwas weiter rücken, so komme ich vielleicht schon Montag.
Lieb wäre mirs wenn Du den Dienstag den Versuch machen wolltest, mir entgegen zu kommen, da ich mich so herzlich nach Dir sehne.
Daß ich einen Theil der Zeit bey Dir der Arbeit widme, ist durchaus nothwendig. Du wirsts schon einzurichten wissen, daß dieß möglicher wird als es bisher bey meinem Aufenthalt in W.[eißenfels] und D.[ürrenberg] war.
Und nun laß uns die Zeit benutzen, ehe sie vorüber eilt, und empfiehl mich den Deinigen
Viele Grüße von den Meinigen
Fr. Schl.
In höchster Eil.
Liebster Freund,
Dienstags den 4ten Jul[i] komme ich zu Fuß nach Weißenfels. Meine Koffer schicke ich gleich nach Halle. Ich nehme aber einen Boten mit, um mir einige andre Bedürfnisse, und besonders die philosophischen Hefte zu tragen. Ich sehe Dich binnen Jahresfrist gewiß nicht wieder (falls Du nicht nach Berlin kommst), ich habe also meine Einrichtung darauf gemacht, daß ich wohl acht Tage bei Dir zu seyn gedenke, falls es Dir recht ist. Nur wünsche ich, selbst um unsres Umgangs willen, einen Theil der Zeit ruhig arbeiten zu können, welches ich in der letzten Zeit leider meiner Stimmung wegen auch hier nicht konnte. – Doch schäme ich mich fast dieser Weichlichkeit.
Ist es zu dem Ende besser, wenn ich nicht bey Dir wohne, so findet sich ja wohl ein Privatlogis für mich. Doch Du wirst das Alles schon einrichten. – Nach Dürrenb.[erg] gehe ich gern mit Dir, da es so auf dem Wege liegt, allenfalls auch nach Cösen. Nur nicht so gern.
Sey aber ja in Weißenfels den Tag meiner Ankunft, oder laß es mich sobald als möglich wissen, falls Du verreisen mußt.
Das Wetter müßte sehr schlecht seyn, wenn ich den Dienstag nicht kommen sollte. Ließe es sich den Montag sehr schön an, und kann ich in der bestimmten Arbeit bis dahin etwas weiter rücken, so komme ich vielleicht schon Montag.
Lieb wäre mirs wenn Du den Dienstag den Versuch machen wolltest, mir entgegen zu kommen, da ich mich so herzlich nach Dir sehne.
Daß ich einen Theil der Zeit bey Dir der Arbeit widme, ist durchaus nothwendig. Du wirsts schon einzurichten wissen, daß dieß möglicher wird als es bisher bey meinem Aufenthalt in W.[eißenfels] und D.[ürrenberg] war.
Und nun laß uns die Zeit benutzen, ehe sie vorüber eilt, und empfiehl mich den Deinigen
Viele Grüße von den Meinigen
Fr. Schl.
In höchster Eil.