Dein Brief hat mir viel Freude gemacht, liebe Auguste, um so mehr, da Du schon so lange still gegen mich geschwiegen hattest – aus allen den vielen Gründen, die Du schreibst, und aus dem einen wichtigsten Grunde, den Du nicht schreibst, daß Du eine Comödiantin geworden bist, wie die Mutter schreibt...
Sehr betrübt würde ich aber seyn, wenn Du und die Mutter wirklich nicht nach Berlin kämen. Du, die schon so vieler Menschen Städte und Länder gesehen hast, sollst und willst Du Berlin nicht sehen? – Ich möchte böse auf Dich seyn, daß Du Dich sogleich darin findest, mich nicht wieder[zu]sehn. Ich hoffe, wenn Du kommst, wie ich wünsche, hoffe, glaube und befehle, Solls Dir dafür hier so gefallen, daß Dir das Wegreisen noch ein Thränchen kostet.
Im Ernst, ich hatte mir schon so viel ausgedacht, was ich mit Dir thun, sprechen, lesen, sehen wollte, und nun soll ich Dich nicht wiedersehn? Grausame Mutter! Sags ihr, daß ich sie recht hassen werde, wenn sie mir das zu Leide thut...
Daß Du Deine Cecile bey Dir hast, der ich mich schönstens zu empfehlen bitte, freut mich herzlich. – Fürchte Gott und sey lustig.
Das verlangte Register von meinen Freunden und Freundinnen würde nicht lang seyn, aber eher breit. Ich meyne, ich habe hier nur Einen Freund und nur Eine Freundin: aber diese sind auch darnach.
Der König, liebes Mädchen, regiert recht gut, d.h. sehr königlich. Das ist eben das neueste, und das interessanteste. Du kannst damit alle Politiker überraschen.
Der Deinigste*
Friedrich Athenäus.
* Das ist eine Probe von der mystischen Terminologie, die, wie Wilhelm meynt, Alles ist, was ich weiß und kann, und die Deine Mutter barbarisch findet.
Du bist mir noch Deine Meinung vom Nathan schuldig, auch von meiner Ansicht desselben. Stimmt sie mit der Deinigen überein?
Der Meßkatalog von Deiner Lektüre wird wohl bei Göschen gedruckt; weil ich ihn so lange nicht erhalten.
Sehr betrübt würde ich aber seyn, wenn Du und die Mutter wirklich nicht nach Berlin kämen. Du, die schon so vieler Menschen Städte und Länder gesehen hast, sollst und willst Du Berlin nicht sehen? – Ich möchte böse auf Dich seyn, daß Du Dich sogleich darin findest, mich nicht wieder[zu]sehn. Ich hoffe, wenn Du kommst, wie ich wünsche, hoffe, glaube und befehle, Solls Dir dafür hier so gefallen, daß Dir das Wegreisen noch ein Thränchen kostet.
Im Ernst, ich hatte mir schon so viel ausgedacht, was ich mit Dir thun, sprechen, lesen, sehen wollte, und nun soll ich Dich nicht wiedersehn? Grausame Mutter! Sags ihr, daß ich sie recht hassen werde, wenn sie mir das zu Leide thut...
Daß Du Deine Cecile bey Dir hast, der ich mich schönstens zu empfehlen bitte, freut mich herzlich. – Fürchte Gott und sey lustig.
Das verlangte Register von meinen Freunden und Freundinnen würde nicht lang seyn, aber eher breit. Ich meyne, ich habe hier nur Einen Freund und nur Eine Freundin: aber diese sind auch darnach.
Der König, liebes Mädchen, regiert recht gut, d.h. sehr königlich. Das ist eben das neueste, und das interessanteste. Du kannst damit alle Politiker überraschen.
Der Deinigste*
Friedrich Athenäus.
* Das ist eine Probe von der mystischen Terminologie, die, wie Wilhelm meynt, Alles ist, was ich weiß und kann, und die Deine Mutter barbarisch findet.
Du bist mir noch Deine Meinung vom Nathan schuldig, auch von meiner Ansicht desselben. Stimmt sie mit der Deinigen überein?
Der Meßkatalog von Deiner Lektüre wird wohl bei Göschen gedruckt; weil ich ihn so lange nicht erhalten.