Dresden, den 3ten August 1798
Die Güte mit der Sie meine Versuche über das Alterthum aufgenommen haben, macht, daß ich so frey bin Ihnen auch den Anfang der darin angekündigten Geschichte der alten Poesie zu überreichen, und es wird mir viel Freude gewähren, wenn Ihnen dieser Anfang einer so schweren Unternehmung nicht ganz misfällt.
Darf ich es wagen, Ihnen noch eine Bitte vorzutragen? – Es fehlt mir in Berlin, meinem jetzigen gewöhnlichen Aufenthalte, von wo ich meinem Bruder nur auf einige Zeit hierher gefolgt bin, oft an sehr unentbehrlichen Büchern. Es ist dieß um so verdrießlicher, da alle Privatbibliotheken eingerechnet, genug Bücher da sind, um einem zu dieser oder jener Recherche Lust zu machen, die man dann aber doch nicht zu seiner Befriedigung vollenden kann. – Sollte es nicht möglich seyn, von der königlichen Göttingischen Bibliothek dann und wann im Nothfall eins oder das andre zu erhalten? – Mein Bruder in Göttingen übernähme vielleicht die Besorgung an mich; meine Adresse ist immer bey dem Buchhändler Unger zu finden; und sollte noch eine speciellere Garantie erforderlich seyn, so würde ich dazu wohl auch Rath schaffen können.
Ich empfehle diese Bitte, die mir sehr am Herzen liegt, obgleich ich wohl erst in einiger Zeit Veranlaßung haben würde Gebrauch davon zu machen, – und mich selbst Ihrem Andenken und Ihrer Gewogenheit, und bin mit vollkommner Hochachtung
Gehorsamster
Friedrich Schlegel
Mein Bruder empfiehlt sich Ihnen aufs angelegentlichste.
Die Güte mit der Sie meine Versuche über das Alterthum aufgenommen haben, macht, daß ich so frey bin Ihnen auch den Anfang der darin angekündigten Geschichte der alten Poesie zu überreichen, und es wird mir viel Freude gewähren, wenn Ihnen dieser Anfang einer so schweren Unternehmung nicht ganz misfällt.
Darf ich es wagen, Ihnen noch eine Bitte vorzutragen? – Es fehlt mir in Berlin, meinem jetzigen gewöhnlichen Aufenthalte, von wo ich meinem Bruder nur auf einige Zeit hierher gefolgt bin, oft an sehr unentbehrlichen Büchern. Es ist dieß um so verdrießlicher, da alle Privatbibliotheken eingerechnet, genug Bücher da sind, um einem zu dieser oder jener Recherche Lust zu machen, die man dann aber doch nicht zu seiner Befriedigung vollenden kann. – Sollte es nicht möglich seyn, von der königlichen Göttingischen Bibliothek dann und wann im Nothfall eins oder das andre zu erhalten? – Mein Bruder in Göttingen übernähme vielleicht die Besorgung an mich; meine Adresse ist immer bey dem Buchhändler Unger zu finden; und sollte noch eine speciellere Garantie erforderlich seyn, so würde ich dazu wohl auch Rath schaffen können.
Ich empfehle diese Bitte, die mir sehr am Herzen liegt, obgleich ich wohl erst in einiger Zeit Veranlaßung haben würde Gebrauch davon zu machen, – und mich selbst Ihrem Andenken und Ihrer Gewogenheit, und bin mit vollkommner Hochachtung
Gehorsamster
Friedrich Schlegel
Mein Bruder empfiehlt sich Ihnen aufs angelegentlichste.