. . . auf, ein kostbares Wesen zu seyn. Vielleicht wird sie [Henriette] noch einmal durch einen sinnreichen Zufall mündig.
Ich habe noch einen andern wichtigern und tiefern Kummer. Schleyermacher verdirbt durch den Umgang mit der Herz an sich und auch für mich und die Freundschaft. Die Weiblichkeit dieser Frau ist doch wirklich so gemein, daß sie selbst diesen fünften Mann am Wagen allein besitzen muß, wenn es ihr Freude machen soll. – Sie machen sich einander eitel: es ist kein großer Stolz, sondern ein alberner Dampf wie von barbarischem Punsch. Jede kleine noch so lausige Tugendübung rechnen sie sich hoch an: Schl.’s Geist kriecht ein, er verliehrt den Sinn für das Große. Kurz ich möchte rasend werden über die verdammten und winzigen Gemüthereyen! – Doch ist ihr Betragen gegen uns bey dieser Sache tadellos gewesen.
Das schlimmste ist, daß ich keine Rettung für Schleyermacher sehe, sich aus den Schlingen der Antike zu ziehen. Ich weiß nicht, ob Sie nicht das alles für Schwärmerey oder Tand halten. Aber es ist nun einmal so, mit der feinsten Blüthe ist in der männlichen Freundschaft alles weg: ich werde schwerlich wieder einen Freund finden, der so in alle Fugen meines Geistes einklänge und eingriffe; und ich bin nun einmal eine unendlich gesellige und in der Freundschaft unersättliche Bestie.
Uebrigens sterben hier auch Menschen. Neulich sind in einer Nacht sieben Schildwachen erfroren und so eben bringt man hier eine gute Frau ins Haus, die um ihr Kind zu retten, sich selbst hat überfahren lassen und gleich tot geblieben ist. Doch sieht sie, so grau und bleich sie ist, doch still und freundlich aus.
Augusten grüße ich herzlich, und werde sie sehr bewundern, wenn sie nach ihrer schönen Ungeduld nun auch Geduld übt.
Ich habe noch einen andern wichtigern und tiefern Kummer. Schleyermacher verdirbt durch den Umgang mit der Herz an sich und auch für mich und die Freundschaft. Die Weiblichkeit dieser Frau ist doch wirklich so gemein, daß sie selbst diesen fünften Mann am Wagen allein besitzen muß, wenn es ihr Freude machen soll. – Sie machen sich einander eitel: es ist kein großer Stolz, sondern ein alberner Dampf wie von barbarischem Punsch. Jede kleine noch so lausige Tugendübung rechnen sie sich hoch an: Schl.’s Geist kriecht ein, er verliehrt den Sinn für das Große. Kurz ich möchte rasend werden über die verdammten und winzigen Gemüthereyen! – Doch ist ihr Betragen gegen uns bey dieser Sache tadellos gewesen.
Das schlimmste ist, daß ich keine Rettung für Schleyermacher sehe, sich aus den Schlingen der Antike zu ziehen. Ich weiß nicht, ob Sie nicht das alles für Schwärmerey oder Tand halten. Aber es ist nun einmal so, mit der feinsten Blüthe ist in der männlichen Freundschaft alles weg: ich werde schwerlich wieder einen Freund finden, der so in alle Fugen meines Geistes einklänge und eingriffe; und ich bin nun einmal eine unendlich gesellige und in der Freundschaft unersättliche Bestie.
Uebrigens sterben hier auch Menschen. Neulich sind in einer Nacht sieben Schildwachen erfroren und so eben bringt man hier eine gute Frau ins Haus, die um ihr Kind zu retten, sich selbst hat überfahren lassen und gleich tot geblieben ist. Doch sieht sie, so grau und bleich sie ist, doch still und freundlich aus.
Augusten grüße ich herzlich, und werde sie sehr bewundern, wenn sie nach ihrer schönen Ungeduld nun auch Geduld übt.