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Friedrich von Schlegel to Auguste Böhmer

Stirb nicht, Augustchen, wenigstens nicht vor Betrübniß. Denn ich habe mein Herz erweicht, und schenke Dir Henrietten zum Weihnachten. Dein Brief muß Wunderdinge bewirkt haben! Nun, Du wirst es selbst hören; denn sie schreibt Dir schon. Nun halte aber auch Dein Versprechen und schreib mir zum drittenmale.
Viel Glück zur neuen Schwesternschaft; wie stehts mit dem Griechischen?
Dein Friedrich.
Ließt Du jetzt mehr in Goethe oder im Shakespear?
P.S. Nun will ich Dir noch eine Geschichte erzählen, die jetzt hier sehr in der Mode ist. – Es war einmal ein Bauer, und der Bauer hatte eine Eule, und der Bauer saß in einem Winkel, und die Eule saß in dem andern Winkel. Da sah der Bauer die Eule an, und da sah die Eule den Bauer an. Mit einemmale kommt eine Maus, und wäre der Mäuseschwanz länger gewesen, wäre die Geschichte länger gewesen.
Metadata Concerning Header
  • Date: Dezember 1798
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Auguste Böhmer ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Jena · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 214.
Language
  • German

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