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Friedrich von Schlegel to Heinrich Frölich

Berlin, den 16ten April 99.
Ich wünsche daß es Ihnen recht wohl gehn mag, lieber Freund, in Ihrer ersten Messe. Wenn mein Magen nicht so ein Erzschurke wäre, so hätte ich Ihnen zuverlässig eine glückliche Reise gewünscht. Aber so – konnte ich es nur in Gedanken thun. Ich ward in der That den Abend nach dem letzten Mittag da ich bey Ihnen aß, nicht wohl und bin kaum jetzt ein wenig besser.
Darum fehlen denn auch noch einige Bogen an der Lucinde. Ich hoffe Sie sind nicht ungeduldig darüber, <oder> wenn Sie es ja seyn sollten, hören Sie doch auf es zu seyn, wenn ich Ihnen die Versicherung gebe, daß ich die größte Lust von der Welt habe gleich nach Vollendung des ersten Theils den zweyten folgen zu lassen und keine Pause zu machen.
Sagen Sie mir doch, haben Sie denn Unger gesagt, Sie hätten Neigung meine Geschichte der Griechischen Poesie zu verlegen? Die Frage scheint Ihnen vielleicht sonderbar. Mündlich mehr darüber. Jetzt nur so viel, U.[nger] hat jetzt ein Benehmen gegen mich daß ich aus seinem Charakter nicht recht begreifen kann. Aber leider kann ich es nur zu gut aus dem Charakter seiner Frau, von deren Schlechtigkeit ich in einigen hundert Briefen Denkmahle genug besitze. – Vergessen Sie es nicht, daß der liebenswürdige Mann nur zu oft ohne es zu wissen das bloße Werkzeug dieser alten Furie ist.
Fleischer der jüngere hat mir zwey Wechsel präsentiren lassen von der Summe meiner Schuld. Ich habe sie nach unsrer Verabredung nicht acceptirt, und ihm statt dessen eine Assignation an Sie geschickt. Ich wiederhole meine Bitte diese zu honoriren. Fällt Ihnen aber dieß etwa während der Messe unbequem, so bitte ich mir solches sogleich zu melden, und ersuche Sie dann auf diesen Fall vorläufig, mir gleich nach der Messe, wenn der erste Band der Luc.[inde] fertig, ohngefähr so viel baar Geld zu zahlen.
Wenn Sie zurückkommen statte ich Ihnen Bericht ab über den Allmanach. – Soll noch zu 1800 einer erscheinen, so ist vor allen Dingen nothwendig daß die Kupfer von dem Mscrpt. unabhängig sind und nicht darauf warten dürfen; und dieß ist in der That nach meiner Meynung, auch überhaupt schicklicher und geschmackvoller.
Empfehlen Sie mich Ihrem Herrn Schwiegervater.
Ihr ergebenster Freund
Friedrich Schlegel.
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  • Schlegel, Friedrich von  Manuskriptabschluss  ankündigen  Schlegel, Friedrich von: Lucinde
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  • Schlegel, Friedrich von  erfragen  Unger, Johann Friedrich Gottlieb
  • Schlegel, Friedrich von  Geld  erbitten  Frölich, Heinrich
  • Schlegel, Friedrich von  anbieten  Musen-Almanach für das Jahr 1802 (hg. v. August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tieck)
  • Schlegel, Friedrich von  grüßen lassen  Frölich, Heinrich
  • Schlegel, Friedrich von  grüßen  Schüler, Johann Friedrich
Metadata Concerning Header
  • Date: Dienstag, 16. April 1799
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Heinrich Frölich ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Berlin · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 269‒270.
Language
  • German

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