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Friedrich von Schlegel to Auguste Böhmer

Liebe Auguste.
Sage der Mutter, daß Tiecks in 8–12 Tagen von hier abreisen. Nächstens das nähere.
Was uns betrifft, so sind wir nun fest entschlossen, den Winter in Jena zu seyn, und es kann kommen, wenn Ihr nicht hieher kommt, daß ich Euch Dorothea noch 4 oder 6 Wochen früher schicke als mich selbst; sobald sich nur eine gute Gelegenheit findet nach Leipzig.
Höre, warum schreibst Du mir gar nicht mehr? – Steffens sprach (schon lange nicht mehr) zu uns im Traume. Hat er Euch geschrieben?
Henriette schreibt mir viel öfter wie Du. Es geht ihr gut und schlecht und mittelmäßig, bald so und bald so. Ja ja, so gehts in der Welt, und wie man in den Wald hinein schreyt, so schallts wieder heraus; auch ist es noch nicht aller Tage Abend.
Liesest Du fleißig im Don Quixote? Wenn wir ihn einmal aufführen, mußt Du die grausame Mariolla machen. Ich habe das beste Genie zum Cardenio, besonders wenn er toll ist.
Lebe wohl und schreibe endlich einmal. Dorothea grüßt Dich.
Friedrich.
Metadata Concerning Header
  • Date: Juni? 1799
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Auguste Böhmer ·
  • Place of Dispatch: Berlin · ·
  • Place of Destination: Jena · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 290.
Language
  • German

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