Die Bücher muß ich Dich freylich bitten, mir durch die Post zu schicken, denn bis Ostern kann es nicht warten; doch hat es auch nicht solche Eil, ich will die Gelegenheit zu noch etwas anderm nutzen, worüber mit nächstem. – Ueber das Athen[aeum] und die A[llgemeine] L[iteratur] Z[eitung] wird Dich W[ilhelm] befriedigen. Wenn nur bald wird was Du aus d[em] Gemüth zu geben verheißen hast.
Denke Dir nur, ich habe soeben höflichkeitshalber an die Alte schreiben müssen. Von so etwas erholt man sich nicht sogleich. Sonst schrieb ich Dir mehr über Europa und Wiederporst, und Deine zukünftige Werke. – Du weißt nun, daß Wilh[elm] nach seiner Weisheit, der ichs überlasse, beschlossen hat, beyde Geisteswerke im Abyssus des Ungedruckten ruhn zu lassen. Goethe hat ihm dasselbe gerathen, und Du hast wenigstens dießmal mit d[em] alten Herm eingestimmt: denn an Aendern ist bey Hard[enberg] nicht eben sehr zu denken. Uebrigens scheint mein Gespräch über die Poesie voluminös genug zu werden um diese Lücke zu ersetzen. –
Wie Du das Pabstthum (obgleich es mir ein großes göttliches Natur-Produkt zu seyn scheint) für das Verderben des Kathol[icismus] hältst, kann ich mir gleichsam sehr gut denken. Besser als das Wie dessen was Du nach außen oder von innen über Luc[inde] sagen würdest. Also bleibt meine Wißbegierde hier Neugier, wie sie es bey einem so hartnäckigen Kritiker ohnehin ist. – Ohne Veranlaßung oder mit, es wird mir theuer, lieb und lehrreich seyn. Eine solche Bestimmtheit der Ansicht wie Du sie besitzest, ist Beruf zur Darstellung; die hier zugleich Mittheilung seyn kann, weil ichs a parte ante wirklich schlechthin nicht weiß, wie Du sie en detail ansiehst. Eher will ich jedes andre diviniren nach meiner Kentniß von Dir.
Ueberhaupt aber möchte ich Dich auf alle Weise ins Machen und Schreiben verwickeln; weil ichs einzusehn glaube, daß die große Wirkung, die Du auf diesem Wege erreichen kannst, nur durch die Fortsetzung durch mehre in einander greifende und einander tragende Werke zu erhalten [ist]. Zehn Jahre früher oder später bemerkt, das bedeutet nichts; man kann des Erfolgs doch sicher seyn. Also Mache, Mache, Mache!!!
Dor[othea] hat nun eine große Portion vom Florentin fertig, ist aber so thätig, daß zu Abschreibungen weder Zeit noch Raum übrig bleibt. Ich hätte gern die Christlichen Lieder für Dich verdoppelt, aber ich warte noch auf eine besondre Disposition dazu.
Auf welches Große soll ich nun zunächst hoffen? Auf das über die Moral, auf die Visionen? Auf Moral[ische] Gespräche oder Essays? – Liesest Du noch Historie? Laß Dir auch den Macchiavelli nicht entgehn, er ist im Wesentlichsten antiker wie Gibbon und Müller.
Die IIte Lucinde ist viel viel fertiger als die erste, da sie noch nicht fertig war. Die Dithyramben und der Faust bewegen sich oft.
Der Sieyes ist doch ein närrischer Schulfuchs. Indessen gefällt mir seine Hartnäckigkeit, weil sie fast so künstlich ist wie sein Hals[.]
Salut et fraternité.
Wohnst du noch am alten Fleck? – Was machen die Leute? Grüße Sie einmal von mir.
Denke Dir nur, ich habe soeben höflichkeitshalber an die Alte schreiben müssen. Von so etwas erholt man sich nicht sogleich. Sonst schrieb ich Dir mehr über Europa und Wiederporst, und Deine zukünftige Werke. – Du weißt nun, daß Wilh[elm] nach seiner Weisheit, der ichs überlasse, beschlossen hat, beyde Geisteswerke im Abyssus des Ungedruckten ruhn zu lassen. Goethe hat ihm dasselbe gerathen, und Du hast wenigstens dießmal mit d[em] alten Herm eingestimmt: denn an Aendern ist bey Hard[enberg] nicht eben sehr zu denken. Uebrigens scheint mein Gespräch über die Poesie voluminös genug zu werden um diese Lücke zu ersetzen. –
Wie Du das Pabstthum (obgleich es mir ein großes göttliches Natur-Produkt zu seyn scheint) für das Verderben des Kathol[icismus] hältst, kann ich mir gleichsam sehr gut denken. Besser als das Wie dessen was Du nach außen oder von innen über Luc[inde] sagen würdest. Also bleibt meine Wißbegierde hier Neugier, wie sie es bey einem so hartnäckigen Kritiker ohnehin ist. – Ohne Veranlaßung oder mit, es wird mir theuer, lieb und lehrreich seyn. Eine solche Bestimmtheit der Ansicht wie Du sie besitzest, ist Beruf zur Darstellung; die hier zugleich Mittheilung seyn kann, weil ichs a parte ante wirklich schlechthin nicht weiß, wie Du sie en detail ansiehst. Eher will ich jedes andre diviniren nach meiner Kentniß von Dir.
Ueberhaupt aber möchte ich Dich auf alle Weise ins Machen und Schreiben verwickeln; weil ichs einzusehn glaube, daß die große Wirkung, die Du auf diesem Wege erreichen kannst, nur durch die Fortsetzung durch mehre in einander greifende und einander tragende Werke zu erhalten [ist]. Zehn Jahre früher oder später bemerkt, das bedeutet nichts; man kann des Erfolgs doch sicher seyn. Also Mache, Mache, Mache!!!
Dor[othea] hat nun eine große Portion vom Florentin fertig, ist aber so thätig, daß zu Abschreibungen weder Zeit noch Raum übrig bleibt. Ich hätte gern die Christlichen Lieder für Dich verdoppelt, aber ich warte noch auf eine besondre Disposition dazu.
Auf welches Große soll ich nun zunächst hoffen? Auf das über die Moral, auf die Visionen? Auf Moral[ische] Gespräche oder Essays? – Liesest Du noch Historie? Laß Dir auch den Macchiavelli nicht entgehn, er ist im Wesentlichsten antiker wie Gibbon und Müller.
Die IIte Lucinde ist viel viel fertiger als die erste, da sie noch nicht fertig war. Die Dithyramben und der Faust bewegen sich oft.
Der Sieyes ist doch ein närrischer Schulfuchs. Indessen gefällt mir seine Hartnäckigkeit, weil sie fast so künstlich ist wie sein Hals[.]
Salut et fraternité.
Wohnst du noch am alten Fleck? – Was machen die Leute? Grüße Sie einmal von mir.