Ich bin erinnert worden, liebster Freund, mit der A[llgemeinen] L[iteratur] Z[eitung] abzurechnen. Also schick mir die Bücher, wenn sich durchaus keine Fuhrmannsgelegenheit findet, mit der Post. Lege mir Kants Kritik der Urtheilskraft dazu, besonders aber alles was sich noch von Papieren in den Winkeln des Schrankes, in den Ecken der Tischkasten usw finden sollte. Es ist manches andre darunter was ich brauche und besonders eine Abschrift des Prometheus von Wilh[elm], worin eine beym Druck verworfne, sonst nicht mehr vorhandne Stelle ihm wichtig ist.
Schicke bey der Gelegenheit, oder lieber brieflich auch die Europa von Hard[enberg] wieder. Er hat keine Abschrift davon, und muß sie nun wiedererhalten.
Ich habe, einige ganz kleine Kleinigkeiten nicht zu rechnen, noch ein 34 Terzinen langes Gedicht in diesem Maaß gemacht An die Deutschen. – Du erhältst es nächstens, es ist für das letzte Stück vom Athenäum bestimmt. Für dasselbe verspricht uns Tieck ein Gedicht über Jac[ob] Böhme, Wilh[elm] eine große Elegie, viell[eicht] giebt auch Nov[alis] seine christl[ichen] Lieder, und Schelling (der aber durchaus nicht genannt seyn will) hat ein sehr schönes Gedicht in Terz[inen] gegeben, Behandlung einer buchstäblich wahren Geschichte. Du erhältst es auch nächstens. – Du siehst also, wir denken auf einen brillanten Schluß. Außer der Poesie wünschen wir recht viel große Notizen zu geben. Da müssen wir aber freylich sehr auf Dich rechnen. Könntest Du nicht auch die neusten Versuche in Physik und Mathematik auf Dich nehmen? – Es wäre bey Gelegenheit gut, daß Du mit einigen bekannt würdest, was Dich gewiß sehr interessiren würde. – Herders Gott ist Dir bestens empfohlen, desgl[eichen] seine Metakritik, wenn Bernhardi sie aufgiebt. – Werden wir bald erfahren was Du uns aus dem Gemüth geben willst? – Denn Du darfst ja nicht denken, es würde an Raum fehlen: die Poesie nimmt verzweifelt wenig Raum ein. Ich möchte ins letzte Stück nur noch eine kurze Abhandlung über die Tendenz des Idealismus; ganz simple Ankündigung meines ersten philos[ophischen] Werks und der Eröffnung meiner eigent[liche]n φσ [philosophischen] Laufbahn. – Wenn Du aber etwa so ein paar von Deinen Visionen geben wolltest, so legte ich lieber Abhandlung, Notizen und selbst die weltliche Poesie zurück. –
Laß Dir im Vertraun sagen, daß ich wahrscheinlich künftigen Winter mit Wilh[elm] in Berlin bin. Was sagst Du dazu? Und findest Du es eigent[lich] in meinem Verhältniß mit Dor[othea] rathsam? – Sag es aber niemand, überhaupt sey im zweifelhaften Falle lieber zu geheimnißvoll mit allem was ich Dir schreibe. Die Klatscherey ist jetzt gar zu sehr auf uns gerichtet.
In der Allg[emeinen] Zeit[ung] stand neulich eine Ankündigung der Diogenes Lat[erne], wo im Auszug aus Nr. XI die Veit bezeichnet und die stärksten Stellen ausgezogen. Darüber bin ich dem Redacteur zu Leibe gegangen, und habe endlich nachgegeben, zu klagen. Aber noch habe ich keine Antwort von Leipzig. Daß ich klage weiß Dor[othea], aber nichts von jener nächsten Veranlaßung, über die sie sich doch nur von neuem geärgert hätte. – Mich däucht, da wir doch über kurz oder lang wieder in Berl[in] leben müssen, bin ichs dem äußern Anstande schuldig, so zu thun.
U[nger] hat für den Florentin in Meisters Format 2 L[ouis]d’ors Honorar geboten. Das geht an, und da der erste Band bald fertig seyn wird, so haben wir auch für die Finanzen ein[en] Schimmer von Hoffnung. Indessen in der Gegenwart fehlts uns nicht an Noth und Sorge.
Daß ich Verse gemacht, damit ist auch ein großer Berg überstiegen: fürs Innere zunächst, und auch fürs Aeußre ist es gut und nützlich. Aber wie gesagt, die kleine Noth in der Gegenwart!
Mit dem großen Institut an die Stelle der A[llgemeinen] L[iteratur-] Z[eitung] – wirds wohl so werden, daß wir beyden Wilh[elm] und Ich in aller Stille nach dem Eingang des Athen[aeum] die kritischen Notizen fortsetzen, und mit Dank annehmen, was uns einer oder der andre giebt. Könntest Du für das Wissenschaftliche recht viel beytragen und helfen, so könnten wir allerdings in dem bisherigen kleinen Umfang allerdings schon etwas bedeutendes leisten. – Fichte hat doch eigentlich entschieden kein Talent zu diesem Geschäft, und Schelling hat wenigstens noch kein Zeichen davon gegeben.
Schicke bey der Gelegenheit, oder lieber brieflich auch die Europa von Hard[enberg] wieder. Er hat keine Abschrift davon, und muß sie nun wiedererhalten.
Ich habe, einige ganz kleine Kleinigkeiten nicht zu rechnen, noch ein 34 Terzinen langes Gedicht in diesem Maaß gemacht An die Deutschen. – Du erhältst es nächstens, es ist für das letzte Stück vom Athenäum bestimmt. Für dasselbe verspricht uns Tieck ein Gedicht über Jac[ob] Böhme, Wilh[elm] eine große Elegie, viell[eicht] giebt auch Nov[alis] seine christl[ichen] Lieder, und Schelling (der aber durchaus nicht genannt seyn will) hat ein sehr schönes Gedicht in Terz[inen] gegeben, Behandlung einer buchstäblich wahren Geschichte. Du erhältst es auch nächstens. – Du siehst also, wir denken auf einen brillanten Schluß. Außer der Poesie wünschen wir recht viel große Notizen zu geben. Da müssen wir aber freylich sehr auf Dich rechnen. Könntest Du nicht auch die neusten Versuche in Physik und Mathematik auf Dich nehmen? – Es wäre bey Gelegenheit gut, daß Du mit einigen bekannt würdest, was Dich gewiß sehr interessiren würde. – Herders Gott ist Dir bestens empfohlen, desgl[eichen] seine Metakritik, wenn Bernhardi sie aufgiebt. – Werden wir bald erfahren was Du uns aus dem Gemüth geben willst? – Denn Du darfst ja nicht denken, es würde an Raum fehlen: die Poesie nimmt verzweifelt wenig Raum ein. Ich möchte ins letzte Stück nur noch eine kurze Abhandlung über die Tendenz des Idealismus; ganz simple Ankündigung meines ersten philos[ophischen] Werks und der Eröffnung meiner eigent[liche]n φσ [philosophischen] Laufbahn. – Wenn Du aber etwa so ein paar von Deinen Visionen geben wolltest, so legte ich lieber Abhandlung, Notizen und selbst die weltliche Poesie zurück. –
Laß Dir im Vertraun sagen, daß ich wahrscheinlich künftigen Winter mit Wilh[elm] in Berlin bin. Was sagst Du dazu? Und findest Du es eigent[lich] in meinem Verhältniß mit Dor[othea] rathsam? – Sag es aber niemand, überhaupt sey im zweifelhaften Falle lieber zu geheimnißvoll mit allem was ich Dir schreibe. Die Klatscherey ist jetzt gar zu sehr auf uns gerichtet.
In der Allg[emeinen] Zeit[ung] stand neulich eine Ankündigung der Diogenes Lat[erne], wo im Auszug aus Nr. XI die Veit bezeichnet und die stärksten Stellen ausgezogen. Darüber bin ich dem Redacteur zu Leibe gegangen, und habe endlich nachgegeben, zu klagen. Aber noch habe ich keine Antwort von Leipzig. Daß ich klage weiß Dor[othea], aber nichts von jener nächsten Veranlaßung, über die sie sich doch nur von neuem geärgert hätte. – Mich däucht, da wir doch über kurz oder lang wieder in Berl[in] leben müssen, bin ichs dem äußern Anstande schuldig, so zu thun.
U[nger] hat für den Florentin in Meisters Format 2 L[ouis]d’ors Honorar geboten. Das geht an, und da der erste Band bald fertig seyn wird, so haben wir auch für die Finanzen ein[en] Schimmer von Hoffnung. Indessen in der Gegenwart fehlts uns nicht an Noth und Sorge.
Daß ich Verse gemacht, damit ist auch ein großer Berg überstiegen: fürs Innere zunächst, und auch fürs Aeußre ist es gut und nützlich. Aber wie gesagt, die kleine Noth in der Gegenwart!
Mit dem großen Institut an die Stelle der A[llgemeinen] L[iteratur-] Z[eitung] – wirds wohl so werden, daß wir beyden Wilh[elm] und Ich in aller Stille nach dem Eingang des Athen[aeum] die kritischen Notizen fortsetzen, und mit Dank annehmen, was uns einer oder der andre giebt. Könntest Du für das Wissenschaftliche recht viel beytragen und helfen, so könnten wir allerdings in dem bisherigen kleinen Umfang allerdings schon etwas bedeutendes leisten. – Fichte hat doch eigentlich entschieden kein Talent zu diesem Geschäft, und Schelling hat wenigstens noch kein Zeichen davon gegeben.