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Friedrich von Schlegel to Sophie Mereau

Freitag Abend.
Endlich habe ich heute doch Briefe bekommen und zwar so gute als ich nur wünschen kann. Morgen reise ich und wenn Du dieses liest bin ich schon in Gotha.
Ich danke dir für deine freundliche Aufnahme. Es that mir recht wohl mich in dem Mondschimmer soll ich sagen zu wärmen oder zu kühlen? – Ich weiß nicht aber gewiß ists, daß ich dich so lieb habe, daß ich [mich] sogar mit dem Mond aussöhnen könnte, und mit seinem kühlem Wesen aus Liebe zu Dir: freilich nur in der stillen unbescheidnen, Hoffnung daß es mir doch wohl endlich gelingen würde, den blassen Mondlichtschatten in ein warmes Sonnenleben zu verwandeln.
Ich küsse Dich von Grunde des Herzens, mein süßes Kind! – Freilich nur wenn Du nicht mich zurückstößest, nicht – nicht –
Lebe wohl, kühle Freundin
Dein glühender Friedr.
In acht Tagen bin ich wieder hier. Wirst Du mir dahin einmal schreiben?
Metadata Concerning Header
  • Date: Freitag, 8. August 1800
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Sophie Mereau
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Camburg · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 25. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Höhepunkt und Zerfall der romantischen Schule (1799 ‒ 1802). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Hermann Patsch. Paderborn 2009, S. 153.
Language
  • German

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