Jena 16ten Februar 1801.
In Friedrichs Namen schreibe ich Ihnen heute lieber Freund! er ist nicht wohl, hat sein Haupt auf ein Kissen und seine Füße unter einem Kissen gestreckt und gesteckt, und läßt Sie grüßen. Erstlich wartet er sehnlichst auf den Phädrus, er muß bald kommen, sonst kann er zu Ostern gar nicht mehr gedruckt werden. Das Anerbieten vom Protagoras nimmt er an. Alles übrige schreibt er Ihnen mit nächste[r] Post. Im Fall daß Wilhelm schon in Berlin ist sollen Sie diesem sagen, daß auch er nächste Post eine große Sendung haben soll, von Geschäften so wohl, als alles andre. Tieck soll auch seine Schrift schicken, und den Heinrich von Afterdingen. Sie lieber Schleyer haben den Friedrich recht im Herzen erfreut mit Ihren zwey letzten Briefen. Kommen müßen Sie aber irgend einmal, wir bleiben wenigstens noch ein Jahr hier wo nicht noch länger, in unsrer Lage geht es uns hier so gut als so leicht nirgend anders, und unsern Friedrich fesselt das Lesen hier sehr. Trotz all unsern Fleis wird doch immer nur die Hälfte von dem fertig was wir uns vorgenommen haben; an vielen Aufenthalt ist unsre doch nie feste Gesundheit schuld, bald ist es dem einen bald dem andern nicht wohl, und natürlich daß der andre zu gleicher Zeit abgehalten wird. Ich leide fast ununterbrochen an Schwindel, und werde sehr am arbeiten verhindert. Der Florentin gefällt dem Volke hier so sehr gut, welches mich zwar in Rücksicht auf den Buchhändler Credit freut, übrigens schäme ich mich aber ordentlich darüber, und es ärgert mich, ordentlich populär zu werden fi!
Kann es die Jette nicht machen daß sie Ostern nach Leipzig kömt? oder lieg ich etwa noch unter herzischem Bann?
Jetzt werden meine Berge bald den Schnee los, das wird eine herrliche Zeit wieder werden, o wenn Sie her kämen, und den Frühling sähen! Hardenberg ist wieder in Weissenfels, und immer noch krank. Meins Bedünkens wird er auch wohl nicht wieder gesund.
Gott erhalte Sie, und schreiben Sie mir bald.
D.
In Friedrichs Namen schreibe ich Ihnen heute lieber Freund! er ist nicht wohl, hat sein Haupt auf ein Kissen und seine Füße unter einem Kissen gestreckt und gesteckt, und läßt Sie grüßen. Erstlich wartet er sehnlichst auf den Phädrus, er muß bald kommen, sonst kann er zu Ostern gar nicht mehr gedruckt werden. Das Anerbieten vom Protagoras nimmt er an. Alles übrige schreibt er Ihnen mit nächste[r] Post. Im Fall daß Wilhelm schon in Berlin ist sollen Sie diesem sagen, daß auch er nächste Post eine große Sendung haben soll, von Geschäften so wohl, als alles andre. Tieck soll auch seine Schrift schicken, und den Heinrich von Afterdingen. Sie lieber Schleyer haben den Friedrich recht im Herzen erfreut mit Ihren zwey letzten Briefen. Kommen müßen Sie aber irgend einmal, wir bleiben wenigstens noch ein Jahr hier wo nicht noch länger, in unsrer Lage geht es uns hier so gut als so leicht nirgend anders, und unsern Friedrich fesselt das Lesen hier sehr. Trotz all unsern Fleis wird doch immer nur die Hälfte von dem fertig was wir uns vorgenommen haben; an vielen Aufenthalt ist unsre doch nie feste Gesundheit schuld, bald ist es dem einen bald dem andern nicht wohl, und natürlich daß der andre zu gleicher Zeit abgehalten wird. Ich leide fast ununterbrochen an Schwindel, und werde sehr am arbeiten verhindert. Der Florentin gefällt dem Volke hier so sehr gut, welches mich zwar in Rücksicht auf den Buchhändler Credit freut, übrigens schäme ich mich aber ordentlich darüber, und es ärgert mich, ordentlich populär zu werden fi!
Kann es die Jette nicht machen daß sie Ostern nach Leipzig kömt? oder lieg ich etwa noch unter herzischem Bann?
Jetzt werden meine Berge bald den Schnee los, das wird eine herrliche Zeit wieder werden, o wenn Sie her kämen, und den Frühling sähen! Hardenberg ist wieder in Weissenfels, und immer noch krank. Meins Bedünkens wird er auch wohl nicht wieder gesund.
Gott erhalte Sie, und schreiben Sie mir bald.
D.