Jena den 21ten Sept 1801
Geehrtester Freund,
Da ich eben von einer Reise nach Franken zurückgekehrt im Begriff war Ihnen zu schreiben und zu melden, daß ich nun mit Ernst daran gehe, endlich die lange zubereiteten Stücke und Materialien zum 2ten Theile der Lucinde zu redigiren, erhielt ich Ihren lezten freundschaftlichen Brief, und ich finde fast unnöthig noch etwas hinzuzusetzen, als daß ich Ihnen meine Freude darüber bezeuge, daß Sie die Lust an diesem Werke noch nicht verlohren haben.
Ich werde es auch an keinem Fleiß und keinem Nachdenken fehlen lassen, um meinen Willen durchzusetzen.
Sie können mit der größten Sicherheit drauf rechnen, daß Sie sehr bald die größte Hälfte des M[anu]scr[ipts] erhalten und das Ganze gewiß früh genug, daß es mit aller möglichen Bequemlichkeit noch geraume Zeit vor Ostern fertig gedruckt sein kann. Daß es aber schon im November ganz vollendet sei, wage ich jezt wenigstens noch nicht zu versprechen.
Sie würden mich sehr verpflichten, wenn Sie mir noch 2 Ex[emplare] des 1ten Theils zum Geschenk machen wollten. Ich komme bisweilen in den Fall welche zu verschenken; doch geschieht es immer nur an Personen die sich das Buch sonst wohl nicht kaufen würden. Auch kann ich versichern daß ich das Buch schon zweimal selbst gekauft habe.
Sollte der 2te Theil von Bernhardi’s Sprachlehre diese Messe erscheinen, so bitte ich mir ihn mit Gelegenheit zukommen zu lassen[.]
Daß Sie das Athen[aeum] fortsetzen freut mich ungemein. Ich werde meinerseits wahrscheinlich eine populäre Darstellung meines philosophischen Systems geben. Ich könnte diese freilich als Compendium weit vortheilhafter anbringen[.] Indessen will ich gern darauf keine Rücksicht nehmen, um das Athen[aeum] desto gehaltvoller fortzusetzen oder zu beschließen; und da Sie in Rücksicht desselben so uneigennützig gehandelt haben, so ist es billig daß dies auch von unsrer Seite geschieht[.]
Sehr erfreulich war mir in Ihrem Brief die Aussicht zu einer zweiten Ausgabe des 1ten Theils der Luc[inde]. Aber das nähere darüber behalte ich mir vor bei Uebersendung des M[anu]scr[ipts] zu schreiben[.]
Ganz der Ihrige Friedr Schlegel.
Geehrtester Freund,
Da ich eben von einer Reise nach Franken zurückgekehrt im Begriff war Ihnen zu schreiben und zu melden, daß ich nun mit Ernst daran gehe, endlich die lange zubereiteten Stücke und Materialien zum 2ten Theile der Lucinde zu redigiren, erhielt ich Ihren lezten freundschaftlichen Brief, und ich finde fast unnöthig noch etwas hinzuzusetzen, als daß ich Ihnen meine Freude darüber bezeuge, daß Sie die Lust an diesem Werke noch nicht verlohren haben.
Ich werde es auch an keinem Fleiß und keinem Nachdenken fehlen lassen, um meinen Willen durchzusetzen.
Sie können mit der größten Sicherheit drauf rechnen, daß Sie sehr bald die größte Hälfte des M[anu]scr[ipts] erhalten und das Ganze gewiß früh genug, daß es mit aller möglichen Bequemlichkeit noch geraume Zeit vor Ostern fertig gedruckt sein kann. Daß es aber schon im November ganz vollendet sei, wage ich jezt wenigstens noch nicht zu versprechen.
Sie würden mich sehr verpflichten, wenn Sie mir noch 2 Ex[emplare] des 1ten Theils zum Geschenk machen wollten. Ich komme bisweilen in den Fall welche zu verschenken; doch geschieht es immer nur an Personen die sich das Buch sonst wohl nicht kaufen würden. Auch kann ich versichern daß ich das Buch schon zweimal selbst gekauft habe.
Sollte der 2te Theil von Bernhardi’s Sprachlehre diese Messe erscheinen, so bitte ich mir ihn mit Gelegenheit zukommen zu lassen[.]
Daß Sie das Athen[aeum] fortsetzen freut mich ungemein. Ich werde meinerseits wahrscheinlich eine populäre Darstellung meines philosophischen Systems geben. Ich könnte diese freilich als Compendium weit vortheilhafter anbringen[.] Indessen will ich gern darauf keine Rücksicht nehmen, um das Athen[aeum] desto gehaltvoller fortzusetzen oder zu beschließen; und da Sie in Rücksicht desselben so uneigennützig gehandelt haben, so ist es billig daß dies auch von unsrer Seite geschieht[.]
Sehr erfreulich war mir in Ihrem Brief die Aussicht zu einer zweiten Ausgabe des 1ten Theils der Luc[inde]. Aber das nähere darüber behalte ich mir vor bei Uebersendung des M[anu]scr[ipts] zu schreiben[.]
Ganz der Ihrige Friedr Schlegel.