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Friedrich von Schlegel to Sophie Mereau

Ich danke Ihnen für die schöne Stanze mit der Sie den Allmanach beantwortet haben! – Aber die Stimmung die darin herrscht, hat mich ganz wieder in die Unruhe versetzt, die mir schon der kleine traurige Brief gab, mit dem Sie mir die geänderte Einleitung des Gedichts schickten. –
Ich bitte Sie recht sehr, liebe Sophie, mir wenn Sie noch Freundschaft für mich haben, zu vertrauen was Ihnen begegnet ist, warum Sie gerade jezt so traurig sind? – Will man Sie zwecklos quälen, so haben Sie ja oft schon die Kraft gezeigt, sich ganz in sich zurück zuziehn und in Ihre Poesie zu hüllen. – Ich sollte aber denken, daß jeder der Sie in Ihrem jetzigen Leben sieht, nicht anders als natürlich und gut mit Ihnen sein könnte, oder doch leicht dahin zu bringen wäre. –
Lassen Sie mich nicht länger in dieser Unruhe. – Was diese noch vermehrt hat, ist daß Winkelmann so oft bei Ihnen war. Sie wissen welche wunderliche Redensarten er immer von sich zu geben pflegt, die einen vollends ungeduldig machen müssen, wenn man gern im Emst wissen möchte, wie es einer Freundin geht.
Fr.
Haben Sie noch viel an der
Serafine geändert?
Metadata Concerning Header
  • Date: [erstes Drittel des November 1801]
  • Sender: Friedrich von Schlegel ·
  • Recipient: Sophie Mereau
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Camburg · ·
Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 25. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Höhepunkt und Zerfall der romantischen Schule (1799 ‒ 1802). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Hermann Patsch. Paderborn 2009, S. 305‒306.
Language
  • German

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