Hier ist der Titel zu Novalis Schriften, werthester Freund, und bitte Sie mich in gütigem Andenken zu behalten. Nehmen Sie mein herzliches Lebewohl, meine Verbindung mit Ihnen gehört unter die angenehmsten Ereignisse meines diesmaligen Aufenthalts in Berlin.
So eben erhalte ich noch einen Brief von Tieck, der einen Verleger sucht für sein neuestes Drama, weil er von dem Verleger mit dem er es verabredet hatte, hat abgehen müssen. – Es heißt Oktavianus, eine alte romantische Geschichte, Lustspiel aber durchaus im höheren Sinne des Worts, der Gegensatz zu Genoveva. – Es ist in zwei Theile eingetheilt; der erste ist ganz fertig und schon von mehrern gelesen worden, der 2te soll in 4 Wochen vollends ganz fertig sein. – Das Ganze würde etwas freigebig gedruckt, d.h. 22–24 Zeilen die Seite, etwa 28–30 Bogen betragen, wofür Tieck 60 Louisd[or] fodert, von denen 30 bei Empfang der ersten Hälfte des Mscpts bezahlt werden, und die andern 30 nach Ablieferung der zweiten Hälfte.
Gewiß es wäre schön, wenn Sie dieses gewiß vortreffliche Werk unsers Freundes in die Welt einführen könnten. Die Bedingungen sind gewiß nicht unbillig, und ich glaube es würde meinem Freunde sehr angenehm sein, wenn ein Mann wie Sie ohne Bedenken einginge, da er bei der Nähe der Messe durch das Zurücktreten des Verlegers auf den er zuerst gerechnet hatte, vielleicht in Verlegenheit gesetzt ist.
Leben Sie wohl, ich wünsche daß es Ihnen und den Ihrigen immer wohl gehe.
Ganz der Ihrige
Friedrich Schlegel
So eben erhalte ich noch einen Brief von Tieck, der einen Verleger sucht für sein neuestes Drama, weil er von dem Verleger mit dem er es verabredet hatte, hat abgehen müssen. – Es heißt Oktavianus, eine alte romantische Geschichte, Lustspiel aber durchaus im höheren Sinne des Worts, der Gegensatz zu Genoveva. – Es ist in zwei Theile eingetheilt; der erste ist ganz fertig und schon von mehrern gelesen worden, der 2te soll in 4 Wochen vollends ganz fertig sein. – Das Ganze würde etwas freigebig gedruckt, d.h. 22–24 Zeilen die Seite, etwa 28–30 Bogen betragen, wofür Tieck 60 Louisd[or] fodert, von denen 30 bei Empfang der ersten Hälfte des Mscpts bezahlt werden, und die andern 30 nach Ablieferung der zweiten Hälfte.
Gewiß es wäre schön, wenn Sie dieses gewiß vortreffliche Werk unsers Freundes in die Welt einführen könnten. Die Bedingungen sind gewiß nicht unbillig, und ich glaube es würde meinem Freunde sehr angenehm sein, wenn ein Mann wie Sie ohne Bedenken einginge, da er bei der Nähe der Messe durch das Zurücktreten des Verlegers auf den er zuerst gerechnet hatte, vielleicht in Verlegenheit gesetzt ist.
Leben Sie wohl, ich wünsche daß es Ihnen und den Ihrigen immer wohl gehe.
Ganz der Ihrige
Friedrich Schlegel