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Johann Gottlieb Fichte to Franziska Württemberg, Herzogin

An die Herzoginn v. Würtemberg.
Nicht der mächtigen Herzoginn, sondern der edelsten deutschen Frau wünschte ich diesen Brief von Herr Lavater persönlich zu überreichen, und reise betrübt ab, daß dieser Wunsch nicht erfüllt werden konnte.
Aber noch entzükt von einer Schilderung, die mir Mad. Ehrmann vor kurzem erst von Euer Durchlaucht gemacht, wage ich es, schriftlich eine Bitte zu thun, die ich mündlich thun wollte.
Frau Titot, für welche die Bescheidenheit des Herrn Lavater vielleicht nicht mehr zu bitten wagt, leidet noch. Nach ihrer Reise ward sie krank, und gefährlich krank. Bis jezt hat sie nur von Euer Durchlaucht Freigebigkeit ihr Dasein gefristet, und noch keine Aussichten, als die, einer elenden Zukunft. Gewis ist es der außerordentlichsten Frau ihres Zeitalters vorbehalten, das außerordentlichste Schiksal, das eine andere Ihres Geschlechts traf, zu mildern, und den Rest sehr mühseeliger Tage zu versüßen. Ich wage es Euer Durchlaucht zu bitten, dies göttliche Werk nicht zu spät zu thun.
Ich bitte Euer Durchlaucht um Verzeihung, daß ich es wagte, etwas von den Empfindungen der tiefsten Verehrung, und Bewunderung bliken zu laßen, mit denen ich ersterbe, u.s.w.
Metadata Concerning Header
  • Date: 09. oder 10. April 1790
  • Sender: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Recipient: Franziska Württemberg, Herzogin
  • Place of Dispatch: Stuttgart · ·
  • Place of Destination: Stuttgart · ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 1: Briefe 1775‒1793. Hg. v. Hans Jacob und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Hans Gliwitzky und Manfred Zahn. Stuttgart 1968, S. 100‒101.
Manuscript
  • Provider: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Classification Number: B 22
Language
  • German

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