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Johann Gottlieb Fichte to Theodor von Schön

Guter, lieber, Theurer,
Sie merkten es nicht, wie mir mein Herz diesen Morgen schwer ward, und ich’s unterdrükte. Sie merkten nicht, daß es ein Abschied auf lange Zeit vielleicht war. Aber Abschiednehmen von wirklich geliebten Personen ist mir das traurigste Geschäft, drum umgeh’ ich’s, wo ich kann. Sie wurden mir sehr lieb, und ich betrachte Ihre Bekannschaft, und ich darf – ich kenne Ihre Gesinnungen gegen mich recht wohl – hinzusezen, Ihre Freundschaft, als eine der merkwürdigsten, u. der glüklichsten Begebenheiten meines Lebens. Sein Sie meines immerwährenden Andenkens, u. meiner Liebe gewärtig, u. schenken Sie mir die Ihrige.
Ich seze die Correspondenz zunächst mit dem Hause des Herrn HofPredigers fort. Mittelbar können Sie durch Herrn Bräunlich alles an mich bringen. Auch Sie sollen von mir nächstens Nachricht haben.
Grüßen Sie bei Böhm, wer sich meiner errinnert. Leben Sie wohl, recht wohl.
Ihr
inniger Freund
Fichte.
Verzeihen Sie die Eile!
Kgbg.
d. 26. 8br. 1791.
Des
Herrn von Schön
beider Rechte Kandidaten.
Hochwohlgebohr.
auf dem NeuMarkte
in des Höker N. Hause.
zu
Königsberg.
Metadata Concerning Header
  • Date: Mittwoch, 26. Oktober 1791
  • Sender: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Recipient: Theodor von Schön
  • Place of Dispatch: Königsberg · ·
  • Place of Destination: Königsberg · ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 1: Briefe 1775‒1793. Hg. v. Hans Jacob und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Hans Gliwitzky und Manfred Zahn. Stuttgart 1968, S. 271‒272.
Manuscript
  • Provider: Staatliches Archivlager Göttingen
Language
  • German

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