Verehrungswürdigster Gönner,
Schon längst würde ich Eur Wohlgebohrn meine Dankbarkeit für Ihr leztes gütiges Antwortsschreiben bezeigt haben, wenn ich nicht vorher, um ganz übersehen zu können, wie viel ich Ihnen schuldig sey, Ihre Anzeige im IntelligenzBlatte der A. L. Z. zu lesen gewünscht hätte. Das gütige Privat=Urtheil eines Mannes, den ich unter allen Menschen am meisten verehre, und liebe, war mir das beruhigendste, und das mir nun bekannte öffentliche Urtheil eben des Mannes, den der ehrwürdigere Theil des Publicum wohl nicht viel weniger verehrt, das rühmlichste, was mir begegnen konnte. Die erste ehrenvolle Folge eines so gewichtvollen Urtheils war die ohnlängst erhaltene Einladung zur Mitarbeit an der A. L. Z.: [/] eine wichtige Zunöthigung zum Fortstudiren, der ich mich, nach Erhaltung einiger mir nothwendigen Nachrichten, um die ich gebeten habe, wohl unterwerfen dürfte.
Der Frau Gräfinn v. Krockow, die Sie Ihrer fortdauernden Hochachtung versichert, that es weh’, einen schönen Traum vernichtet zu sehen; und mich hat die Stelle Ihres Briefs, wo Sie von der Reise in eine andere Welt reden, innigst gerührt.
Ich bitte Sie, mir das schäzbarste, was mir der Aufenthalt in Königsberg geben konnte, Ihre gütige Meynung, zu erhalten, und mir gern zu vergönnen, mich zu nennen
Eur Wohlgebohren.
dankbarsten Verehrer
Johann Gottlieb Fichte.
Krockow, bey Neustadt.
d. 17. October. 1792.
Schon längst würde ich Eur Wohlgebohrn meine Dankbarkeit für Ihr leztes gütiges Antwortsschreiben bezeigt haben, wenn ich nicht vorher, um ganz übersehen zu können, wie viel ich Ihnen schuldig sey, Ihre Anzeige im IntelligenzBlatte der A. L. Z. zu lesen gewünscht hätte. Das gütige Privat=Urtheil eines Mannes, den ich unter allen Menschen am meisten verehre, und liebe, war mir das beruhigendste, und das mir nun bekannte öffentliche Urtheil eben des Mannes, den der ehrwürdigere Theil des Publicum wohl nicht viel weniger verehrt, das rühmlichste, was mir begegnen konnte. Die erste ehrenvolle Folge eines so gewichtvollen Urtheils war die ohnlängst erhaltene Einladung zur Mitarbeit an der A. L. Z.: [/] eine wichtige Zunöthigung zum Fortstudiren, der ich mich, nach Erhaltung einiger mir nothwendigen Nachrichten, um die ich gebeten habe, wohl unterwerfen dürfte.
Der Frau Gräfinn v. Krockow, die Sie Ihrer fortdauernden Hochachtung versichert, that es weh’, einen schönen Traum vernichtet zu sehen; und mich hat die Stelle Ihres Briefs, wo Sie von der Reise in eine andere Welt reden, innigst gerührt.
Ich bitte Sie, mir das schäzbarste, was mir der Aufenthalt in Königsberg geben konnte, Ihre gütige Meynung, zu erhalten, und mir gern zu vergönnen, mich zu nennen
Eur Wohlgebohren.
dankbarsten Verehrer
Johann Gottlieb Fichte.
Krockow, bey Neustadt.
d. 17. October. 1792.