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Johann Gottlieb Fichte to Hartmann Rahn
Verehrungswürdiger Vater,
Denn in Ihrer vortreflichen Tochter, die mir grosmüthig vergiebt, mit Ihnen vereint, wage ich es, Sie so anzureden. – Ja, der Abend Ihres Lebens soll schön seyn; der Anblik Glüklicher soll ihn erheitern. Ich werde durch Ihre herrliche Tochter unendlich glüklich seyn, und ist ein Herz, wie das ihrige, glüklich durch glüklichmachen, so wird sie es gewiß auch seyn.
Ein Chaos von Geschäften hat mich bis jezt in Danzig aufgehalten. Ich werde künftige Woche nach Berlin abreisen. Noch habe ich vor der OsterMeße viel, sehr viel Geschäfte. Die OsterMeße denke ich in Leipzig zuzubringen. Nach Hamburg, u. Lübek möchte ich gern; ich weiß aber nicht, ob es noch vor der Meße, oder erst nach ihr möglich seyn wird. Haben Sie die Gütigkeit mir so bald als möglich Empfehlungsschreiben an Klopstok, und, wenn es Ihnen gefällig ist [Krohn] in Lübek zu schiken. Dann trete ich sogleich die Reise nach der Schweiz an, wo ich im Juny, oder sicher July anzukommen gedenke.
Wie sehr ich Sie, edler Mann, blos an sich, und alle übrige Verhältniße abgerechnet, verehre, und von dem ersten Augenblike der Bekanntschaft mit Ihnen an verehrte, werde ich Ihnen nie aussprechen können. Was ich jezt fühle, da Sie mir, nachdem ich einige Jahre Ihres Alters getrübt habe, so verzeihen; welche Verbindlichkeiten ich jezt mir aufgelegt fühle; wird Ihnen nur mein Leben sagen; aber nie sie erfüllen können. Mein Vater, wäre nicht eine Ewigkeit, in der fortdauernd mein [/] Dankgefühl Ihnen lodern könnte; – ich würde jezt vernichtet zu werden wünschen. Leben Sie wohl. Die brennendsten Wünsche für Sie flammen gen Himmel aus dem Herzen
Ihres
dankbaren Sohnes
J. G. Fichte.
Danzig
d. 5. März
1793.
Denn in Ihrer vortreflichen Tochter, die mir grosmüthig vergiebt, mit Ihnen vereint, wage ich es, Sie so anzureden. – Ja, der Abend Ihres Lebens soll schön seyn; der Anblik Glüklicher soll ihn erheitern. Ich werde durch Ihre herrliche Tochter unendlich glüklich seyn, und ist ein Herz, wie das ihrige, glüklich durch glüklichmachen, so wird sie es gewiß auch seyn.
Ein Chaos von Geschäften hat mich bis jezt in Danzig aufgehalten. Ich werde künftige Woche nach Berlin abreisen. Noch habe ich vor der OsterMeße viel, sehr viel Geschäfte. Die OsterMeße denke ich in Leipzig zuzubringen. Nach Hamburg, u. Lübek möchte ich gern; ich weiß aber nicht, ob es noch vor der Meße, oder erst nach ihr möglich seyn wird. Haben Sie die Gütigkeit mir so bald als möglich Empfehlungsschreiben an Klopstok, und, wenn es Ihnen gefällig ist [Krohn] in Lübek zu schiken. Dann trete ich sogleich die Reise nach der Schweiz an, wo ich im Juny, oder sicher July anzukommen gedenke.
Wie sehr ich Sie, edler Mann, blos an sich, und alle übrige Verhältniße abgerechnet, verehre, und von dem ersten Augenblike der Bekanntschaft mit Ihnen an verehrte, werde ich Ihnen nie aussprechen können. Was ich jezt fühle, da Sie mir, nachdem ich einige Jahre Ihres Alters getrübt habe, so verzeihen; welche Verbindlichkeiten ich jezt mir aufgelegt fühle; wird Ihnen nur mein Leben sagen; aber nie sie erfüllen können. Mein Vater, wäre nicht eine Ewigkeit, in der fortdauernd mein [/] Dankgefühl Ihnen lodern könnte; – ich würde jezt vernichtet zu werden wünschen. Leben Sie wohl. Die brennendsten Wünsche für Sie flammen gen Himmel aus dem Herzen
Ihres
dankbaren Sohnes
J. G. Fichte.
Danzig
d. 5. März
1793.