[…] Innig rührend aber war mir der süße Detail in Deinem Briefe. Schon das Haus denkst Du Dir, wo wir uns wieder sehen werden. Ist Dir dieses Haus in Winterthur schon bekannt, so sey es so: wo nicht, – der Weg von Schaffhausen nach Zürich geht nicht über Winterthur, sondern über Eglisau. Dort ist ein Gasthof zum Hirsche, wo [/] mehrere Stuben sind. Könnten wir uns denn nicht dort treffen? Doch das bleibt Dir ganz überlassen. – Die Trauungsrede könnte wohl Lavater halten, wenn ich wüßte, daß er sie nicht etwa drucken ließe: in diesem Falle wäre mir Hottinger lieber. – Doch ich rede von Trauungsrede; indeß dieser schönste Augenblick meines Lebens aufgeschoben wird – doch wohl durch Schuld der Verhältnisse.
Ich reise morgen mit dem frühsten von Gotha ab, nach Frankfurt zu, in Gesellschaft eines Professors aus Dessau, und zwar zu Fuße. Die Reise bis dahin könnte also einige Tage mehr kosten. Von Frankfurt aus werde ich wahrscheinlich auf der Post Tag und Nacht reisen; einen einzigen Posttag abgerechnet, den ich in Stuttgard überschlagen werde. Ich kann, wie mir die Sache scheint, nur durch litterarische Verdienste mich heben, und zu einem Succeß darin gehören Verbindungen, die ich mir auf meinen Reisen machen muß. Diese Tage des längern Verweilens sind also im Ganzen nicht verloren; sind auch nicht bloß dem Vergnügen gewidmet. Welch größeres Vergnügen könnte ich haben, als das, recht bald bei Dir zu seyn?
Du gedenkst in einem Deiner Briefe der zweiten Auflage meiner Schrift. Ich hoffe nicht, daß Du, oder unser Vater sie kauft. Ich bringe schon Exemplare mit, – auch noch andere Sachen der Art bringe ich mit.
Gestern Abend sah ich den Mond scheinen. Das that mir weh! „Wenn er wieder scheint, siehst Du ihn mit mir,“ schreibst Du mir. Ach! Du siehst ihn ohne mich, und er findet Dich vielleicht in Thränen. [/] Nein! das wolle Gott nicht! Im Mai werde ich nun nicht ankommen, aber zu Anfange des Juni gewiß. […]
Ich reise morgen mit dem frühsten von Gotha ab, nach Frankfurt zu, in Gesellschaft eines Professors aus Dessau, und zwar zu Fuße. Die Reise bis dahin könnte also einige Tage mehr kosten. Von Frankfurt aus werde ich wahrscheinlich auf der Post Tag und Nacht reisen; einen einzigen Posttag abgerechnet, den ich in Stuttgard überschlagen werde. Ich kann, wie mir die Sache scheint, nur durch litterarische Verdienste mich heben, und zu einem Succeß darin gehören Verbindungen, die ich mir auf meinen Reisen machen muß. Diese Tage des längern Verweilens sind also im Ganzen nicht verloren; sind auch nicht bloß dem Vergnügen gewidmet. Welch größeres Vergnügen könnte ich haben, als das, recht bald bei Dir zu seyn?
Du gedenkst in einem Deiner Briefe der zweiten Auflage meiner Schrift. Ich hoffe nicht, daß Du, oder unser Vater sie kauft. Ich bringe schon Exemplare mit, – auch noch andere Sachen der Art bringe ich mit.
Gestern Abend sah ich den Mond scheinen. Das that mir weh! „Wenn er wieder scheint, siehst Du ihn mit mir,“ schreibst Du mir. Ach! Du siehst ihn ohne mich, und er findet Dich vielleicht in Thränen. [/] Nein! das wolle Gott nicht! Im Mai werde ich nun nicht ankommen, aber zu Anfange des Juni gewiß. […]