Hochedler und Hochgelehrter Herr,
Hochzuverehrender Herr und Freund,
Schon längst würde ich Ew. Hochedl. meinen Dank für Ihre vorletzte Zuschrift und das damit verbundene littera[/]rische Geschenk abgestattet haben, wenn ich hätte hoffen können, daß er [Sie] während Ihrer Reise irgendwo sicher hätte treffen können. Ich sah mich also genöthigt, die Erfüllung dieser Pflicht so lange aufzuschieben, bis ich von [Ihrer] Ankunft in Zürich auf irgendeine Art benachrichtigt seyn würde. Ich habe diese gewünschte Nachricht von Ihnen selbst erhalten; um so mehr eile ich, Ihnen die Freude zu bezeugen, die mir der Empfang Ihres vortrefflichen Buches und die demselben vorgesetzte Aeußerung Ihres Wohlwollens gegen mich verursacht hat. Sie ist zu schön, zu edel, zu uneigennützig, diese Aeußerung, als daß ich sie durch etwas Anderes erwiedern dürfte, als durch die Versicherung, innig dadurch gerührt und gegen Ew. Hochedl. mit der aufrichtigen Hochachtung erfüllt worden zu seyn, die ungemeinen Talenten, wenn sie mit wahrem Adel der Gesinnung verknüpft sind, so sehr gebühret. – […]
Das, was mir beim Durchlesen der neuen Ausgabe der Kritik beigefallen, werde ich mir die Freiheit nehmen, Ihnen ein anderes Mal, bei bequemerer Gelegenheit, mitzutheilen; jetzt habe ich blos eilen wollen, beiliegende Papiere in Ihre Hände zu bringen. Ohnehin hab’ ich die angenehme Hoffnung, daß Sie eine Verbindung, die Sie mit so vieler Güte geknüpft haben, fortsetzen, und künftig öfter an mich schreiben werden. Ich füge eben daher noch die Bitte bei, daß es Ihnen gefallen möchte, Ihren Briefen in Zukunft alle Fesseln der gewöhnlichen Curialien abzunehmen, und gleiche Erlaubniß auch mir zu ertheilen. Unter den aufrichtigsten und herzlichsten Wünschen für das Glück Ihrer bevorstehenden Verbindung bin ich mit der größten Hochachtung ec.
Reinhard.
Dresden den 16. Juli 1793.
Hochzuverehrender Herr und Freund,
Schon längst würde ich Ew. Hochedl. meinen Dank für Ihre vorletzte Zuschrift und das damit verbundene littera[/]rische Geschenk abgestattet haben, wenn ich hätte hoffen können, daß er [Sie] während Ihrer Reise irgendwo sicher hätte treffen können. Ich sah mich also genöthigt, die Erfüllung dieser Pflicht so lange aufzuschieben, bis ich von [Ihrer] Ankunft in Zürich auf irgendeine Art benachrichtigt seyn würde. Ich habe diese gewünschte Nachricht von Ihnen selbst erhalten; um so mehr eile ich, Ihnen die Freude zu bezeugen, die mir der Empfang Ihres vortrefflichen Buches und die demselben vorgesetzte Aeußerung Ihres Wohlwollens gegen mich verursacht hat. Sie ist zu schön, zu edel, zu uneigennützig, diese Aeußerung, als daß ich sie durch etwas Anderes erwiedern dürfte, als durch die Versicherung, innig dadurch gerührt und gegen Ew. Hochedl. mit der aufrichtigen Hochachtung erfüllt worden zu seyn, die ungemeinen Talenten, wenn sie mit wahrem Adel der Gesinnung verknüpft sind, so sehr gebühret. – […]
Das, was mir beim Durchlesen der neuen Ausgabe der Kritik beigefallen, werde ich mir die Freiheit nehmen, Ihnen ein anderes Mal, bei bequemerer Gelegenheit, mitzutheilen; jetzt habe ich blos eilen wollen, beiliegende Papiere in Ihre Hände zu bringen. Ohnehin hab’ ich die angenehme Hoffnung, daß Sie eine Verbindung, die Sie mit so vieler Güte geknüpft haben, fortsetzen, und künftig öfter an mich schreiben werden. Ich füge eben daher noch die Bitte bei, daß es Ihnen gefallen möchte, Ihren Briefen in Zukunft alle Fesseln der gewöhnlichen Curialien abzunehmen, und gleiche Erlaubniß auch mir zu ertheilen. Unter den aufrichtigsten und herzlichsten Wünschen für das Glück Ihrer bevorstehenden Verbindung bin ich mit der größten Hochachtung ec.
Reinhard.
Dresden den 16. Juli 1793.