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Johann Gottlieb Fichte to Johann Jakob Hottinger

Wohlgebohrner Herr,
Hochzuverehrender Herr Profeßor,
Des Herrn <Pr. H.> sogenannte Kritik Ihres K. v. B. habe ich gelesen. Seine Erinnerungen sind: die drei Einheiten seien nicht beachtet, S. 30 werde Hallwyll unanständig, S. 31 Scharnachthal widersprechend, u. zwekwidrig. Der Sergeant soll nicht sagen: so wahr ich ein Schelm bin. Glorieux sey beißend. Diese Erinnerungen schwimmen in einer Brühe von Gift, (von solcher Natur, daß es niemanden besprizt, aber den Inhaber selbst unvermeidlich zersprengen muß) und ekelhaften Schmuz. Ich würde die cacata charta unmöglich haben auslesen können, wenn ich es nicht in der Absicht gethan hätte, um Ihnen auf mein Gewißen versichern zu können, daß sie Ihrer, und jedes Ehrenmanns Lektüre schlechterdings unwürdig sey.
Ich bitte Ihre Frau Gemahlin meines hochachtungsvollsten u. Ihre Kinder meines freundschaftlichsten Andenkens zu versichern, und zu glauben, daß ich mit der vollkommensten Hochachtung bin
Euer Wohlgebohren
innigst ergebener
Fichte.
Zürich
d. 24 Ju 1793
Des
Herrn Profeßor Hottinger
Wohlgebohrn
zu
Kilchberg
Metadata Concerning Header
  • Date: Mittwoch, 24. Juli 1793
  • Sender: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Recipient: Johann Jakob Hottinger
  • Place of Dispatch: Zürich · ·
  • Place of Destination: Kilchberg ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 1: Briefe 1775‒1793. Hg. v. Hans Jacob und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Hans Gliwitzky und Manfred Zahn. Stuttgart 1968, S. 425.
Manuscript
  • Provider: Handschrift verschollen
Language
  • German

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