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Gottlieb Hufeland to Johann Gottlieb Fichte

[...] Ich wünschte inständigst, daß Sie Sich für unsere Universität bestimmen. Wenn Sie es aber thun wollen, so thun Sie es recht bald, damit Alles in Richtigkeit ist, ehe der Herzog, den wir jetzt im Lande haben, uns wieder verläßt. Auch würden einige Leute Ihren Aufschub oder Ihre Weigerung bald zu einer Concurrenz benutzen; denn daß immer auf solche Lücken Plane gemacht werden, versteht sich von selbst. Man hat daher auch Ihren Demokratismus, den Sie in den Beiträgen ec. dargelegt hätten, gegen Sie geltend gemacht. Ob nun gleich unsere Regierung unter allen denen, die Freiheit im Lehren und Schreiben begünstigen, in der ersten Reihe steht; so muß man doch bei der jetzigen Gährung der Gemüther, die so leicht ausarten kann, und bei dem gespannten Verhältnisse der Regierun[/]gen unter einander alle Schritte ungern sehen, die gar zu laut compromittiren, oder Vorwürfe auswärtiger Minister zuziehen können. Ich habe aber auf dies Alles dadurch geantwortet, daß Sie die demokratische Partei nur in Rücksicht des Rechtes und ganz in abstracto in Schutz nähmen, daß bei den Vorlesungen, die vorzüglich Ihre Beschäftigung ausmachen würden, wenig von diesen Fragen die Rede seyn würde, und daß Sie Mäßigung, Klugheit und Kälte genug hätten, unnütze und am unrechten Orte angebrachte Aeußerungen zu vermeiden. [...]
Metadata Concerning Header
  • Date: Ende Dezember 1793
  • Sender: Gottlieb Hufeland ·
  • Recipient: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Place of Dispatch: Jena · ·
  • Place of Destination: Zürich · ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 2: Briefe 1793‒1795. Hg. v. Hans Jacob und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Hans Gliwitzky und Manfred Zahn. Stuttgart 1970, S. 31.
Manuscript
  • Provider: Handschrift verschollen
Language
  • German

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