Weimar den 17 Febr. 1794
Wohlgebohrner,
Hochgeehrtester Herr,
Der Hr O. C. R. Böttger hat mich von Ihrer Entschließung benachrichtiget, nach welcher Sie mit dem in stehenden Sommerhalbenjahre die philos. Lehrstelle zu Jena antreten wollen, nur mit dem Vorbehalt, daß Sie in der Folge, und sollte es in dem Winterhalbenjahre seyn, wieder nach Zürich reisen und die Ihrigen zu Sich abholen dürften. Auch haben Ew. Wohlgeb. gewünscht, daß Sie, um Sich nicht überhäufen zu müssen, mit der gewöhnlichen öffentl. Disputation Frist erlangen möchten, wogegen Sie Ihre Vorlesungen mit einem deutschen Programm eröffnen würden.
Ihro Durchl. der Herzog haben diese Ihre billigen Wünsche gern genehmiget und mir aufgetragen, Ihnen hiervon Nachricht zu ertheilen. Auch sind nunmehr, wegen Ihrer förml. Vocation, als Profess. philos. ordinär, supernumerar. die gewöhnlichen Communicationen an die übrigen [/] Herzogl. Sächß. Höfe von hier erlassen worden. Da an deren Beytritt gar nicht zu zweifeln ist, so kann ich Ihnen nunmehr Glück wünschen zur neuen Lehrstelle, und Glück wünschen dem guten Jena, Sie den unsrigen zu nennen. Ich habe mich besonders erfreut, daß Sie sofort mit aller Kraft den Lehrstuhl betreten wollen; dazu wünsche ich Ihnen Gesundheit und guten Muth und den glüklichsten Erfolg, dessen ich mich vorzüglich und herzlich erfreuen werde.
Ich bitte wegen des Empfangs dieses Briefs um ein Wort zur Nachricht,
Dero
gehorsamster Diener
G Voigt
Unsre Unterhandlung
ist nun kein Geheimniß mehr
weil sie die Canzleyen
itzt passiren muß.
N. S.
Dieser Brief war schon eingesiegelt und zum Aufgeben auf die Post bereit gelegt, als ich Ihre wertheste Zuschrift vom 8ten d. M erhalte. Ich freue mich doppelt, daß sich die Hindernisse noch mehr verringern, welche einem anhaltenden debut im Wege gestanden haben möchten.
Dank für alle schöne Hoffnungen, die Sie mir zu geben so gefällig gewesen sind. Hufeland schreibt mir itzt eben, daß der Lections Catalogus den 1. Merz gedruckt wird, daß er aber versuchen will, ihn etwas zu retardiren. Vielleicht gehen binnen dieser Zeit sogar die Rescripte der Höfe an die Academie; da könnten wir schon itzt Ihre Lectionen mit anzeigen.
Wollen Sie vielleicht auf alle Fälle die Güte haben, mir mit ehester Post zu sagen, was Sie für Vorlesungen vorläufig [/] ankündigen lassen wollen? Man würde dazusetzen, daß die Stunden in einem besondern Einladungs Programm von Ihnen noch angezeigt werden würden.
Wollen Sie auch dem Freund Hufeland bestimten Auftrag wegen Quartires thun? Vorerst wenn Sie allein kämen, würde ein mäßiges Quartier auslangen und einen Hörsaal würden Sie immer finden, bis Sie einen eigenen etwa miethen könnten.
Sie verzeihen, daß ich mich um Ihre Privatsachen bekümmere; ich wünschte, daß alles nach Ihren Wunsche gienge. Denn ob wir gleich keine eigne academische Curatel hier constituirt haben, und der Herzog mich, obgleich nur als den jüngsten der im Geheimen Conseil Sitz und Stimme habenden Geheimenräthe, aus gnädigsten Zutrauen hin und wieder mit den academischen Sachen beehrt; so empfinde ich es doch allzusehr, daß niemand die Theilnehmung übertreffen kann, die ich an Beförderung des wissenschaftl. Wohlstandes, und besonders auch an dem Gewinn nehme, den unsre Academie aus der Acquisition eines so achtungswürdigen Gelehrten schöpfen wird.
V.
Wohlgebohrner,
Hochgeehrtester Herr,
Der Hr O. C. R. Böttger hat mich von Ihrer Entschließung benachrichtiget, nach welcher Sie mit dem in stehenden Sommerhalbenjahre die philos. Lehrstelle zu Jena antreten wollen, nur mit dem Vorbehalt, daß Sie in der Folge, und sollte es in dem Winterhalbenjahre seyn, wieder nach Zürich reisen und die Ihrigen zu Sich abholen dürften. Auch haben Ew. Wohlgeb. gewünscht, daß Sie, um Sich nicht überhäufen zu müssen, mit der gewöhnlichen öffentl. Disputation Frist erlangen möchten, wogegen Sie Ihre Vorlesungen mit einem deutschen Programm eröffnen würden.
Ihro Durchl. der Herzog haben diese Ihre billigen Wünsche gern genehmiget und mir aufgetragen, Ihnen hiervon Nachricht zu ertheilen. Auch sind nunmehr, wegen Ihrer förml. Vocation, als Profess. philos. ordinär, supernumerar. die gewöhnlichen Communicationen an die übrigen [/] Herzogl. Sächß. Höfe von hier erlassen worden. Da an deren Beytritt gar nicht zu zweifeln ist, so kann ich Ihnen nunmehr Glück wünschen zur neuen Lehrstelle, und Glück wünschen dem guten Jena, Sie den unsrigen zu nennen. Ich habe mich besonders erfreut, daß Sie sofort mit aller Kraft den Lehrstuhl betreten wollen; dazu wünsche ich Ihnen Gesundheit und guten Muth und den glüklichsten Erfolg, dessen ich mich vorzüglich und herzlich erfreuen werde.
Ich bitte wegen des Empfangs dieses Briefs um ein Wort zur Nachricht,
Dero
gehorsamster Diener
G Voigt
Unsre Unterhandlung
ist nun kein Geheimniß mehr
weil sie die Canzleyen
itzt passiren muß.
N. S.
Dieser Brief war schon eingesiegelt und zum Aufgeben auf die Post bereit gelegt, als ich Ihre wertheste Zuschrift vom 8ten d. M erhalte. Ich freue mich doppelt, daß sich die Hindernisse noch mehr verringern, welche einem anhaltenden debut im Wege gestanden haben möchten.
Dank für alle schöne Hoffnungen, die Sie mir zu geben so gefällig gewesen sind. Hufeland schreibt mir itzt eben, daß der Lections Catalogus den 1. Merz gedruckt wird, daß er aber versuchen will, ihn etwas zu retardiren. Vielleicht gehen binnen dieser Zeit sogar die Rescripte der Höfe an die Academie; da könnten wir schon itzt Ihre Lectionen mit anzeigen.
Wollen Sie vielleicht auf alle Fälle die Güte haben, mir mit ehester Post zu sagen, was Sie für Vorlesungen vorläufig [/] ankündigen lassen wollen? Man würde dazusetzen, daß die Stunden in einem besondern Einladungs Programm von Ihnen noch angezeigt werden würden.
Wollen Sie auch dem Freund Hufeland bestimten Auftrag wegen Quartires thun? Vorerst wenn Sie allein kämen, würde ein mäßiges Quartier auslangen und einen Hörsaal würden Sie immer finden, bis Sie einen eigenen etwa miethen könnten.
Sie verzeihen, daß ich mich um Ihre Privatsachen bekümmere; ich wünschte, daß alles nach Ihren Wunsche gienge. Denn ob wir gleich keine eigne academische Curatel hier constituirt haben, und der Herzog mich, obgleich nur als den jüngsten der im Geheimen Conseil Sitz und Stimme habenden Geheimenräthe, aus gnädigsten Zutrauen hin und wieder mit den academischen Sachen beehrt; so empfinde ich es doch allzusehr, daß niemand die Theilnehmung übertreffen kann, die ich an Beförderung des wissenschaftl. Wohlstandes, und besonders auch an dem Gewinn nehme, den unsre Academie aus der Acquisition eines so achtungswürdigen Gelehrten schöpfen wird.
V.