Ew. HochEdelgebohrn
haben mir durch Uebersendung Ihres neuesten Verlagsartikels eine wahre Freude gemacht: theils, indem ich sie als einen Beweiß, daß Ihnen mein Name nicht unvortheilhaft bekannt sey, ansehen durfte; theils, indem Sie durch die Bekanntmachung eines so treflichen Kopfes, als der Verfaßer des Anhangs gewiß ist, mir neue Aussichten für die philosophische Litteratur eröfneten. Haben Sie die Güte, denselben meiner herzlichsten Hochachtung zu versichern, und Ihm zu sagen: wenn Er sich mir nennen, und mir seinen Briefwechsel gönnen wolle, würde ich die Zahl würdiger Männer, die mir ihr Wohlwollen schenken, vermehrt glauben. Ich würde selbst ein Briefgen an Ihn beigelegt haben, wenn ich nicht mit Arbeiten überhäuft wäre. Ich könne aber vor der Hand in die Untersuchungen, die zwischen Ihm und mir Statt haben müsten, nicht hineingehen; indem ich seit geraumer Zeit den Grund, worauf alle unsre Behauptungen beruhen, tiefer untersuche, als es bis [/] jezt geschehen ist, und von diesen Untersuchungen sobald nicht zu so entfernten Resultaten zu gelangen hoffen dürfte. Gewiß aber würde ich einst, wenn Gott mich so lange erhält, zu denselben zurükkommen; und ich sähe sehr wohl ein, daß meinen und andrer Behauptungen große Modificationen bevorstehen dürften.
Eben dieses, mein hochgeehrter Herr, sowie die nächst bevorstehende Veränderung meines Aufenthalts und meiner Lebensweise, ist der Grund, warum ich nicht weiß, wie lange es noch dauren möchte, ehe ich dem Publikum eine Schrift werde vorlegen können, die meiner Achtung gegen daßelbe entspreche. Doch erkenne ich das ehrenvolle Ihrer Anfrage, und bin mit Hochachtung
Ew. HochEdelgebohrn
ergebenster
Fichte.
haben mir durch Uebersendung Ihres neuesten Verlagsartikels eine wahre Freude gemacht: theils, indem ich sie als einen Beweiß, daß Ihnen mein Name nicht unvortheilhaft bekannt sey, ansehen durfte; theils, indem Sie durch die Bekanntmachung eines so treflichen Kopfes, als der Verfaßer des Anhangs gewiß ist, mir neue Aussichten für die philosophische Litteratur eröfneten. Haben Sie die Güte, denselben meiner herzlichsten Hochachtung zu versichern, und Ihm zu sagen: wenn Er sich mir nennen, und mir seinen Briefwechsel gönnen wolle, würde ich die Zahl würdiger Männer, die mir ihr Wohlwollen schenken, vermehrt glauben. Ich würde selbst ein Briefgen an Ihn beigelegt haben, wenn ich nicht mit Arbeiten überhäuft wäre. Ich könne aber vor der Hand in die Untersuchungen, die zwischen Ihm und mir Statt haben müsten, nicht hineingehen; indem ich seit geraumer Zeit den Grund, worauf alle unsre Behauptungen beruhen, tiefer untersuche, als es bis [/] jezt geschehen ist, und von diesen Untersuchungen sobald nicht zu so entfernten Resultaten zu gelangen hoffen dürfte. Gewiß aber würde ich einst, wenn Gott mich so lange erhält, zu denselben zurükkommen; und ich sähe sehr wohl ein, daß meinen und andrer Behauptungen große Modificationen bevorstehen dürften.
Eben dieses, mein hochgeehrter Herr, sowie die nächst bevorstehende Veränderung meines Aufenthalts und meiner Lebensweise, ist der Grund, warum ich nicht weiß, wie lange es noch dauren möchte, ehe ich dem Publikum eine Schrift werde vorlegen können, die meiner Achtung gegen daßelbe entspreche. Doch erkenne ich das ehrenvolle Ihrer Anfrage, und bin mit Hochachtung
Ew. HochEdelgebohrn
ergebenster
Fichte.