[...] Bertuch wird mit Vergnügen den Verlag Ihres Programmes übernehmen. Aber schicken müssen Sie nur das Manuscript so früh als möglich. Eine solche Posaune kann nicht früh genug geblasen werden! Die Materie, die Sie hierzu gewählt haben, ist äußerst zweckmäßig. – – Auch zu Ihrem bogenweise und nur für Ihre Schüler auszugebenden Lehrbuche wird Bertuch sehr gern Verleger seyn wollen. Sie müssen aber zusehen, wer Ihnen das meiste Honorar bietet. Ihre ganze Idee hatte vorzüglich auch Göthe’s Beifall, der bei der ganzen Deliberation gegenwärtig war, und sich überhaupt als Ihren warmen Freund schon lange bewiesen hat.
Sie thäten sehr Unrecht, wenn Sie nicht auch in Gotha Ihre Freunde besuchen wollten. Papa Geisler ist der Liebling des Herzogs, und täglich bei Frankenberg. Durch ihn und durch die klugen Briefe unseres Voigt hat man dort einen ganz anderen Ton gegen Sie angestimmt. Sie wurden von Gotha aus früher, als sogar von hier aus denominirt. Sie werden überall, besonders auch bei [/] Frankenberg so aufgenommen werden, daß Sie auch von diesem Hofe eine ganz andere Meinung mit nach Jena bringen können. Und mein guter Döring würde es sehr übel nehmen, wenn Sie hinter Gotha wegreisen wollten. – Was Voigt über die Professorpolitik schreibt, ist ja die Politik eines jeden vernünftigen Staatsbürgers. Wahr ist es, daß Ihr Ruf nach Jena überall großes Aufsehen erregen wird, und in den nächsten Kreisen schon wirklich erregt. Allein Sie lesen ja nicht über Schlözer‘s Metapolitik, und den esoterischen Schülern können Sie noch mehr, als der gute Schlözer sich je in den Sinn kommen ließ, anvertrauen. Wo Schnaubert Dinge, wie in seiner neuesten Disputation: de principe legibus suis obligato, mit Beifall seines Fürsten schreiben kann, da muß man auch Alles sagen können.
In Jena unter den Studenten ist seit einigen Wochen über das Triumvirat der zu Ostern ankommenden Professoren – außer Ihnen wird noch der wackere Ilgen, vielleicht der gelehrteste und geschmackvollste jetzt lebende Schulmann in Sachsen, Professor orientalium, und Woltmann, Spittler’s Lieblingsschüler, außerordentlicher Lehrer der Geschichte, – ein unbeschreiblicher Jubel. Aber Ihr Name tönt vor allen, und die Erwartung ist auf das Höchste gespannt, freilich auch wohl mit deßwegen, weil man Sie für den muthigsten Vertheidiger der Menschenrechte hält, von welchen mancher Musensohn eine ganz eigene Vorstellung haben mag. Dieß wird sich indeß schon berichtigen lassen.
Was Sie mir von Lavater schreiben, ist mir viel werth. Auch ich will ihm gern das Unrecht ab[/]bitten, was ich ihm, als Bode’s Freund, oft in Gedanken und Worten angethan habe, sobald ich ihn von solchen Seiten kennen lerne, wie Sie ihn mir schildern.
Reinholde’n habe ich vor ein paar Tagen mit ungeheuchelter Wärme gegen seinen Schwiegervater (Wieland) über Sie sprechen hören. Er ist ein durchaus edler Mensch, und verdiente selbst als möglicher Gegner Ihre Freundschaft. Professor Schmidt nimmt sich schon weit verdächtiger. [...]
Sie thäten sehr Unrecht, wenn Sie nicht auch in Gotha Ihre Freunde besuchen wollten. Papa Geisler ist der Liebling des Herzogs, und täglich bei Frankenberg. Durch ihn und durch die klugen Briefe unseres Voigt hat man dort einen ganz anderen Ton gegen Sie angestimmt. Sie wurden von Gotha aus früher, als sogar von hier aus denominirt. Sie werden überall, besonders auch bei [/] Frankenberg so aufgenommen werden, daß Sie auch von diesem Hofe eine ganz andere Meinung mit nach Jena bringen können. Und mein guter Döring würde es sehr übel nehmen, wenn Sie hinter Gotha wegreisen wollten. – Was Voigt über die Professorpolitik schreibt, ist ja die Politik eines jeden vernünftigen Staatsbürgers. Wahr ist es, daß Ihr Ruf nach Jena überall großes Aufsehen erregen wird, und in den nächsten Kreisen schon wirklich erregt. Allein Sie lesen ja nicht über Schlözer‘s Metapolitik, und den esoterischen Schülern können Sie noch mehr, als der gute Schlözer sich je in den Sinn kommen ließ, anvertrauen. Wo Schnaubert Dinge, wie in seiner neuesten Disputation: de principe legibus suis obligato, mit Beifall seines Fürsten schreiben kann, da muß man auch Alles sagen können.
In Jena unter den Studenten ist seit einigen Wochen über das Triumvirat der zu Ostern ankommenden Professoren – außer Ihnen wird noch der wackere Ilgen, vielleicht der gelehrteste und geschmackvollste jetzt lebende Schulmann in Sachsen, Professor orientalium, und Woltmann, Spittler’s Lieblingsschüler, außerordentlicher Lehrer der Geschichte, – ein unbeschreiblicher Jubel. Aber Ihr Name tönt vor allen, und die Erwartung ist auf das Höchste gespannt, freilich auch wohl mit deßwegen, weil man Sie für den muthigsten Vertheidiger der Menschenrechte hält, von welchen mancher Musensohn eine ganz eigene Vorstellung haben mag. Dieß wird sich indeß schon berichtigen lassen.
Was Sie mir von Lavater schreiben, ist mir viel werth. Auch ich will ihm gern das Unrecht ab[/]bitten, was ich ihm, als Bode’s Freund, oft in Gedanken und Worten angethan habe, sobald ich ihn von solchen Seiten kennen lerne, wie Sie ihn mir schildern.
Reinholde’n habe ich vor ein paar Tagen mit ungeheuchelter Wärme gegen seinen Schwiegervater (Wieland) über Sie sprechen hören. Er ist ein durchaus edler Mensch, und verdiente selbst als möglicher Gegner Ihre Freundschaft. Professor Schmidt nimmt sich schon weit verdächtiger. [...]