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Johann Gottlieb Fichte to Johanna Fichte

Duttlingen, d. 1. Mäi. 1794.
Liebe gute, theure Seele,
Hier von dem Würtembergischen aus schreibe ich Dir Nachmittags um 3 Uhr. Wir sind schon einer Menge Herren Länder, ohne alle Gefährlichkeit durchgereis’t, und hier bin ich en pays de connoissance. Ich bin sehr wohl, u. gesund, u. denke heute und diese Nacht noch einen guten <Strich> zu machen.
Wie findest Du Dich? wie geht es Papagen? Aber, ich mag fragen, wie ich will, und wie viel ich will; wo ist die, die ich fragte, und die mir Antwort geben sollte?
Ich bitte, beschwöre Dich um meiner Liebe, und um alle der Liebe Willen, die Du zu mir trägst; erhalte Dich heiter, und gesund. Es würde mir sehr wehe thun, zu hören, daß Du littest; u. damit ich die Wahrheit erfahre, werde ich nächstens an Papagen schreiben, und ihn auf’s Gewißen fragen.
Vogts beide grüßen Dich, u. Papagen herzlich. Grüße alles von mir, was mich liebt, und was Euch liebt.
Dieser Brief wird nun freilich des Postgelds nicht werth seyn: aber was soll ich thun? Leb’ wohl. Gott erhalte Dich gesund, u. vergnügt. Ich hoffe, daß Du mit der nächsten Post wieder Briefe von mir haben solltst.
Der Deinige
F.
Metadata Concerning Header
  • Date: Donnerstag, 1. Mai 1794
  • Sender: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Recipient: Johanna Fichte
  • Place of Dispatch: Tuttlingen ·
  • Place of Destination: Zürich · ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 2: Briefe 1793‒1795. Hg. v. Hans Jacob und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Hans Gliwitzky und Manfred Zahn. Stuttgart 1970, S. 100‒101.
Manuscript
  • Provider: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Classification Number: B 89
Language
  • German

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