Weimar den 19 Nov. 1794
Wohlgebohrner,
Hochgeehrtester Herr Professor,
Jenen Tag, als Sie mir das Vergnügen Ihres Besuches schenkten, befiel mich Abends 6 Uhr ein Fieber, von gastrisch-catharralischer Art, welches mich 5-6 Tage in einen unsicheren Zustand versetzte, itzt aber auf der Rückreise ist, mich aber noch in dem Bette erhält, woraus ich Ihnen dieses Blatt schreibe.
Ich bin noch nicht stark genug in meinem Kopfe, auch unfähig zu Anstellung einiger Erkundigungen, um Ihnen ausführlicher über die Punkte schreiben zu können, die Sie mir vorerzählen. Diese Thatsachen sind sonderbar genug und ich [/] bedauere die Anfechtungen, die Ihnen wiederstehen. –
Ich weiß, in meiner itzigen Situation, nichts Bedeutenderes für Ihre Wünsche zu thun, als daß ich, da des Herzogs Durchl. Morgen noch in Jena bleiben werden, Ihren Brief beyliegend an den Hn G.-R. v. Goethe sende, um dem Herzog daraus Vortrag zu thun, und etwas zu Ihrer Beruhigung zu vermitteln und auszuwirken. Haben Sie die Güte, die Beylage unverzüglich ins Schloß an den H G. R. v. Goethe zu schicken.
Ich nütze die Kraft und Zeit, die mir noch übrig ist, um an denselben zu schreiben. Ich bitte, einem Kranken diese schlechte Schreiberey zu verzeihen,
Ew. Wohlgeb
gehorsamster Diener
G Voigt
Wohlgebohrner,
Hochgeehrtester Herr Professor,
Jenen Tag, als Sie mir das Vergnügen Ihres Besuches schenkten, befiel mich Abends 6 Uhr ein Fieber, von gastrisch-catharralischer Art, welches mich 5-6 Tage in einen unsicheren Zustand versetzte, itzt aber auf der Rückreise ist, mich aber noch in dem Bette erhält, woraus ich Ihnen dieses Blatt schreibe.
Ich bin noch nicht stark genug in meinem Kopfe, auch unfähig zu Anstellung einiger Erkundigungen, um Ihnen ausführlicher über die Punkte schreiben zu können, die Sie mir vorerzählen. Diese Thatsachen sind sonderbar genug und ich [/] bedauere die Anfechtungen, die Ihnen wiederstehen. –
Ich weiß, in meiner itzigen Situation, nichts Bedeutenderes für Ihre Wünsche zu thun, als daß ich, da des Herzogs Durchl. Morgen noch in Jena bleiben werden, Ihren Brief beyliegend an den Hn G.-R. v. Goethe sende, um dem Herzog daraus Vortrag zu thun, und etwas zu Ihrer Beruhigung zu vermitteln und auszuwirken. Haben Sie die Güte, die Beylage unverzüglich ins Schloß an den H G. R. v. Goethe zu schicken.
Ich nütze die Kraft und Zeit, die mir noch übrig ist, um an denselben zu schreiben. Ich bitte, einem Kranken diese schlechte Schreiberey zu verzeihen,
Ew. Wohlgeb
gehorsamster Diener
G Voigt