Erschließung durch Herausgeber Hans Jacob, Reinhard Lauth, Bd. III,2.
„Reinhold gestand in seiner Antwort auf Fichtes Brief [...] [von Ende März/April 1795], daß er sich mit seinen Unterstellungen im Briefe vom 7. Jan. 1795 [...] übereilt habe. Dennoch hätte Fichte ihm keinen solchen Antwortbrief [...] schreiben sollen; er hätte ihn nicht nach der Strenge allgemeiner Grundsätze, sondern nach der Gemütsstimmung, in der er damals den Brief geschrieben habe, beurteilen, er hätte sich an seine Stelle versetzen sollen. Fichte sei in seinen Beweisen zu scharf, zu ‚wüthend‘ gewesen. – Fichte fand, daß in diesem Brief erneut sich Empfindlichkeit und Bitterkeit äußerten. Reinhold beschuldigte Fichte, in [...] [seinem Brief von Ende März/April] indirekt die Ansicht geäußert zu haben, seiner eigenen Anhänglichkeit an sein System liege Wahrheitsliebe, Reinholds Anhänglichkeit an das seine aber Eigenliebe zum Grunde. Er habe auch insinuiert, es seien Neid und Eifersucht, die Reinhold in den Schriften über die Wissenschaftslehre Dunkelheit finden ließen. Wenn Fichte auf seinem Katheder ausrotte, was er, Reinhold, gepflanzt habe, solle ihm das nach Fichtes Meinung darum gleichgültig sein, weil er gepflanzt und Fichte ausgerottet habe. Fichte mache die Anerkennung seines Systems zum Kriterium der Wahrheitsliebe Reinholds. [...] [vgl. Fichtes Ausführungen in seinem Brief an Reinhold vom 28. April 1795.]“
„Reinhold gestand in seiner Antwort auf Fichtes Brief [...] [von Ende März/April 1795], daß er sich mit seinen Unterstellungen im Briefe vom 7. Jan. 1795 [...] übereilt habe. Dennoch hätte Fichte ihm keinen solchen Antwortbrief [...] schreiben sollen; er hätte ihn nicht nach der Strenge allgemeiner Grundsätze, sondern nach der Gemütsstimmung, in der er damals den Brief geschrieben habe, beurteilen, er hätte sich an seine Stelle versetzen sollen. Fichte sei in seinen Beweisen zu scharf, zu ‚wüthend‘ gewesen. – Fichte fand, daß in diesem Brief erneut sich Empfindlichkeit und Bitterkeit äußerten. Reinhold beschuldigte Fichte, in [...] [seinem Brief von Ende März/April] indirekt die Ansicht geäußert zu haben, seiner eigenen Anhänglichkeit an sein System liege Wahrheitsliebe, Reinholds Anhänglichkeit an das seine aber Eigenliebe zum Grunde. Er habe auch insinuiert, es seien Neid und Eifersucht, die Reinhold in den Schriften über die Wissenschaftslehre Dunkelheit finden ließen. Wenn Fichte auf seinem Katheder ausrotte, was er, Reinhold, gepflanzt habe, solle ihm das nach Fichtes Meinung darum gleichgültig sein, weil er gepflanzt und Fichte ausgerottet habe. Fichte mache die Anerkennung seines Systems zum Kriterium der Wahrheitsliebe Reinholds. [...] [vgl. Fichtes Ausführungen in seinem Brief an Reinhold vom 28. April 1795.]“