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Johann Gottlieb Fichte to Johanna Fichte

Diesen Augenblik erfahre ich erst, daß der Barbel ihre Mutter da ist, setze mich hin, um Dir, zum Zeichen meines Lebens, ein paar Zeilen zu schreiben.
Ob ich morgen nach Jena kommen werde, weiß ich nicht, und es ist mir gar nicht warscheinlich. Die Nachmittage sind jezt so heiß, und der Weg ist im ganzen doch etwas viel für mich: kurz ich bin ein fauler Fußgänger geworden. Wenn Du dann den Sonnabend mit mir zurükgekehrt wärest, was verhindert Dich denn, den Sonnabend sogleich zu kommen. Ich habe in Jena nichts zu thun, und werde wahrhaftig noch Zeit genug wieder darin eingesperrt seyn.
A propos. Wo sind doch meine Kleider? Als ich vorigen Sonntag einen andern Rok anziehen wollte, weil mein blauer naß geworden, u. sehr zerknittert war, hatte ich keinen, und muste einhertreten, wie ein Strik. Sey daher so gut, u. melde mir das bei der ersten Gelegenheit, und schike mir den Schlüßel dann mit[.] Meine herzlichsten Grüße an Papa, der sich doch wohl leidlich befindet; und meine herzlichsten Küße im Geiste an Dich, Du liebe.
F.
Der Frau Professorin Fichte
zu
Jena.
Metadata Concerning Header
  • Date: Sommer 1795
  • Sender: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Recipient: Johanna Fichte
  • Place of Dispatch: Oßmannstedt · ·
  • Place of Destination: Jena · ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 2: Briefe 1793‒1795. Hg. v. Hans Jacob und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Hans Gliwitzky und Manfred Zahn. Stuttgart 1970, S. 398‒399.
Manuscript
  • Provider: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Classification Number: B 124
Language
  • German

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