Johann Heinrich Rahn, Heinrich Hirzel to Johanna Fichte

[Hirzel:]
Ruhe sanft im Grabe, lieber alter Freund und Bruder
Got Lob! daß du den schönen Lauf vollendet hast.
Mit einem Geist, der das Schöne mit Entzücken sah,
In Künsten, Geisterwerken, wie in der Menschen <Siten>,
Mit Eifer den Geschmack zum Wohl der Menschen,
Anzuwenden, Freünde, Völker zu beglücken.
doch in dem Eifer oft die wahre Bahn verfehlend
der plözlich dich bis an den Abgrund führte
der dich und andere von dir irrgeleitet, zu verschlingen drohte.
doch retete dich allemal die Güte deßen, der den Menschen
allein recht zu schäzen weiß, führte dich durch dunckle Labyrinthen
Bis deine Seele hin in seine Vater Arme flog
V. Rathsh. Hirzel auf Wagm. Rahnen Tod. den 26 8ber. 1795.
[Rahn:]
Dieses Andenken hat mir, meine L. Frau Professorin Herr Rathsherr
Hirzel übergeben, Ihnen <zu> übersenden.
Ich weiß, es macht Ihnen Freude!
Daß H. Verwalter Weber ZunftMeister geworden und an seine Stelle
mein L. Neveu H. Amtschreiber Heß von Feuerthalen Waisen Vater
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Leben Sie vergnügt u. wohl
Ihr Sie herzlich liebender Veter
Chorherr Rahn
Zürich d. 3. Feb. 1796.
Frauen Profeßor Fichte
in Jena.