Erschließung durch Herausgeber Hans Gliwitzky, Reinhard Lauth, Bd. III,3.
Am 31. Juli 1796 schrieb Reinhold an Jens I. Baggesen: „Hier ein soeben angekommenes Billetdoux von Freund Fichte [vom 17. Juli]. Ich habe ihm geantwortet, daß ich nie einen spöttischen Brief von Dir über ihn erhalten oder auch nur gesehen habe; daß ich allerdings bei den Reimarussen und bei Sieveking öfters Stellen aus Deinen Briefen, die sich durch besondere Originalität der Gedanken und seltene Schönheit des Ausdruckes auszeichneten, vorgelesen habe, desgleichen auch die Reimarusse gegen mich zu halten gewohnt sind; daß es unter diesen Stellen auch einige gebe, in welchen über die Wissenschaftslehre bald Lob, bald Tadel ausgesprochen wird, besonders in einem Briefe, der sich über das Übermaß in der Spekulation ausbreitet, und die Wissenschaftslehre mehr zur Veranlassung als zum Object hat. – [...] Von dem Spottliede: es wäre keine Satire, weder auf ihn selbst, noch auf seine Philosophie, wol aber würden darin die Termini technici, um eine komische Wirkung zu thun, gebraucht, wodurch er und sein Buch so wenig lächerlich gemacht würden, als Virgil und dessen Äneide durch Scarron’s oder Blumauer’s Travestirung.“ (Schulz, 1923, S. 70/71, und Baggesen, Bd. 2., 1831, S. 120/21.) – Aus Fichtes Antwort vom 27. August geht hervor, daß Reinhold ihm in diesem Briefe eine Strophe aus Baggesens Trinklied mitteilte. Reinhold verargte Fichte zwar nicht seine Anfrage, wohl aber, daß er diese nicht eher getan hatte.
Am 31. Juli 1796 schrieb Reinhold an Jens I. Baggesen: „Hier ein soeben angekommenes Billetdoux von Freund Fichte [vom 17. Juli]. Ich habe ihm geantwortet, daß ich nie einen spöttischen Brief von Dir über ihn erhalten oder auch nur gesehen habe; daß ich allerdings bei den Reimarussen und bei Sieveking öfters Stellen aus Deinen Briefen, die sich durch besondere Originalität der Gedanken und seltene Schönheit des Ausdruckes auszeichneten, vorgelesen habe, desgleichen auch die Reimarusse gegen mich zu halten gewohnt sind; daß es unter diesen Stellen auch einige gebe, in welchen über die Wissenschaftslehre bald Lob, bald Tadel ausgesprochen wird, besonders in einem Briefe, der sich über das Übermaß in der Spekulation ausbreitet, und die Wissenschaftslehre mehr zur Veranlassung als zum Object hat. – [...] Von dem Spottliede: es wäre keine Satire, weder auf ihn selbst, noch auf seine Philosophie, wol aber würden darin die Termini technici, um eine komische Wirkung zu thun, gebraucht, wodurch er und sein Buch so wenig lächerlich gemacht würden, als Virgil und dessen Äneide durch Scarron’s oder Blumauer’s Travestirung.“ (Schulz, 1923, S. 70/71, und Baggesen, Bd. 2., 1831, S. 120/21.) – Aus Fichtes Antwort vom 27. August geht hervor, daß Reinhold ihm in diesem Briefe eine Strophe aus Baggesens Trinklied mitteilte. Reinhold verargte Fichte zwar nicht seine Anfrage, wohl aber, daß er diese nicht eher getan hatte.