Jena d: 6: Merz 1797:
Wir hören daß Sie entschloßen sind nach der Schweiz zu reisen; und nicht wie wir hoften, über Jena kommen; welches uns freylich sehr gefreut hätte; möge diese Reise Ihnen in allen Absichten viel Freude machen, und besonders Ihrer Gesundheit vortheilhaft sein, [das] wünsch ich Ihnen von ganzem Herzen.
Da Sie bey Ihrer Reise auch über Zürich kommen, so möchten wir Sie um eine große Gefälligkeit bitten: es liegen nämlich gegen zwölfhundert Thaler für mich, beym Herrn Chorher Rahn, meinem nahen Verwandten, in Zürich. Dieser wünscht daß wir ihm anweisung gäben, wie sie mir schiken; da wär nun die beste Gelegenheit da; wenn Sie nämlich die Güte hätten, das Geld welches Sie in der Schweiz brauchen wollen, bey ihm zu nehmen, wozu ich Ihnen einen Wechsel ausstellen werde, wenn Sie mir die Summe welche Sie brauchen geschrieben haben; und uns das Ihrige schikten; Sie thäten uns dadurch einen großen gefallen. [/]
Mein Lieber Mann grüßt Sie herzlich; er hoft Ihnen noch vor Ihrer Abreise zu schreiben; Ihr kleiner Pathe hat 2: Zähne, ist munter, froh, und macht uns viel Freude: Wie geht es Ihrer Theuren Frau Mutter? ich höre Sie sey gar nicht wohl; was wird Sie bey Ihrer Abreise leiden[.] Sie daurt mich sehr, besonders da Sie nicht mit Wahrscheinlichkeit hoffen kann, Sie wieder zu sehn; die ganz eignen Empfindungen der Eltern, lernt man erst kennen, wenn man selber Kinder hat.
Leben Sie wohl, wir erwarten Ihre Antwort bald. Von ganzem Herzen Ihre Freundin. Fichte.
In der Schweiz ist es teuer, und besonders kost das Reisen viel, dort.
Wir hören daß Sie entschloßen sind nach der Schweiz zu reisen; und nicht wie wir hoften, über Jena kommen; welches uns freylich sehr gefreut hätte; möge diese Reise Ihnen in allen Absichten viel Freude machen, und besonders Ihrer Gesundheit vortheilhaft sein, [das] wünsch ich Ihnen von ganzem Herzen.
Da Sie bey Ihrer Reise auch über Zürich kommen, so möchten wir Sie um eine große Gefälligkeit bitten: es liegen nämlich gegen zwölfhundert Thaler für mich, beym Herrn Chorher Rahn, meinem nahen Verwandten, in Zürich. Dieser wünscht daß wir ihm anweisung gäben, wie sie mir schiken; da wär nun die beste Gelegenheit da; wenn Sie nämlich die Güte hätten, das Geld welches Sie in der Schweiz brauchen wollen, bey ihm zu nehmen, wozu ich Ihnen einen Wechsel ausstellen werde, wenn Sie mir die Summe welche Sie brauchen geschrieben haben; und uns das Ihrige schikten; Sie thäten uns dadurch einen großen gefallen. [/]
Mein Lieber Mann grüßt Sie herzlich; er hoft Ihnen noch vor Ihrer Abreise zu schreiben; Ihr kleiner Pathe hat 2: Zähne, ist munter, froh, und macht uns viel Freude: Wie geht es Ihrer Theuren Frau Mutter? ich höre Sie sey gar nicht wohl; was wird Sie bey Ihrer Abreise leiden[.] Sie daurt mich sehr, besonders da Sie nicht mit Wahrscheinlichkeit hoffen kann, Sie wieder zu sehn; die ganz eignen Empfindungen der Eltern, lernt man erst kennen, wenn man selber Kinder hat.
Leben Sie wohl, wir erwarten Ihre Antwort bald. Von ganzem Herzen Ihre Freundin. Fichte.
In der Schweiz ist es teuer, und besonders kost das Reisen viel, dort.