Erschlossener Brief

Samuel Gotthelf Fichte to Johann Gottlieb Fichte

Erschließung durch Herausgeber Hans Gliwitzky, Reinhard Lauth, Bd. III,3.
Fichte beantwortet am 8. Juni 1797 einen Brief Samuel Gotthelfs und übersendet ihm zugleich 50 Carolins, um die der Bruder offenbar gebeten hatte. „Was den übrigen Inhalt Deines Briefs anbetrift“, fährt Johann Gottlieb fort, „so wäre darüber viel zu sagen. Was darin unsere Muter anbetrift, hat mich gerührt; und ich beklage die gute Frau. [...] Was Du von den übrigen Gliedern unsrer Familie, den Vater, und Dich ausgenommen, sagst, hat mich befremdet. Diese drolligen Geschöpfe haben also geglaubt, daß ich, nach ihrem ehemaligen niederträchtigen Betragen gegen mich, noch Pflichten gegen sie hätte, über deren Beobachtung sie Richter wären, und nach denselben mich beurtheilen dürften? Daß ich jezt durch meinen Besuch diese Pflichten gegen sie erfüllt habe, und daß nunmehro erst sie ihre Niederträchtigkeit mir verzeihen könnten? und Du, mein besserer, und wie ich glaubte, vernünftigerer Bruder, trägst kein Bedenken, mir dies zu schreiben, als ob Du halb, und halb derselben Meinung zugethan wärest?“
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  • Date: Mai 1797
  • Sender: Samuel Gotthelf Fichte
  • Recipient: Johann Gottlieb Fichte ·
  • Place of Dispatch: Rammenau · ·
  • Place of Destination: Jena · ·
Printed Text
  • Bibliography: Fichte, Johann Gottlieb: Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Abteilung III, Bd. 3: Briefe 1796‒1799. Hg. v. Hans Gliwitzky und Reinhard Lauth. Unter Mitwirkung v. Peter K. Schneider und Manfred Zahn. Stuttgart 1972, S. 63.

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