Jena, d. 8. Jul. 1797.
Wohlgebohrner Herr
Höchstgeehrtester Herr Doktor,
Ich habe die Anzeigen der O.Laus. Gesellsch. d. W., die Sie die Güte hatten beizulegen, gelesen. Ich bin von Bewunderung und Hochachtung für die Männer, die solche Zweke, wie die Verbesserung des Volksunterrichts, des Hebammenwesens, u. dergl. sich vorsetzen, erfüllt worden, und rechne es mir zur ausgezeichnetsten Ehre, von solchen Männern bemerkt worden zu seyn, und in einer nähern Beziehung zu ihnen gehören zu sollen. Ihnen, verehrter Herr Doktor, danke ich ganz besonders, daß Sie mir das von mir gefällte vortheilhafte [/] Urtheil der Gesellschaft auf eine so ehrenvolle, und freundschaftliche Weise ankündigten. Haben Sie die Güte, die Gesellschaft meiner dankbaren, und hochachtungsvollen Gesinnungen zu versichern.
Neigung und Amtspflicht halten mich vor der Hand in der Sphäre von Untersuchungen, die nicht so unmittelbar auf das Leben einfließen; und ich muß meine Aufgabe lösen: aber ich hoffe nach Jahren mein Interesse für die nächsten Bemühungen der verehrungswürdigen Gesellschaft noch anders, als durch die blosse Bewunderung, zeigen zu können.
Den Auftrag, den Sie die Güte haben, mir vorläufig zu geben, übernehme ich mit Vergnügen; ohngeachtet wenige Lausitzer bei uns studieren und seit meinem Hierseyn noch keiner öffentlich disputiert hat, od. dergl.
Ich ersehe, daß die Neigung der Gesellschaft vorzüglich auf [/] Naturkunde geht. Auch hierin haben meine anderweitigen Beschäftigungen mir nicht erlaubt, etwas zu thun. Doch dürfte ich mir von der Freundschaft der hiesigen physikalischen Gesellschaft für mich, und ihres würdigen Direktors, des Hern. Prof. Batsch, versprechen, Ihre etwanigen Aufträge besorgen zu können. So auch, wenn die Gesellschaft Aufträge an die A. L. Z. haben sollte.
Ich möchte die Güte der Gesellschaft sogleich durch etwas erwiedern, und gebe, was ich habe; ohnerachtet es vielleicht unschiklich ist, ein, wie ich glaube, schon verbrauchtes Buch, und ein paar andere, wie ich glaube, noch bis jezt nicht recht brauchbare Bücher einzusenden.
Ich empfehle mich der Gesellschaft und Ihrer fortdauernden Wohlgewogenheit, und bin mit ausgezeichneter Hochachtung
Euer Wohlgebohrn
ganz gehorsamster Diener
Johann Gottlieb Fichte.
Wohlgebohrner Herr
Höchstgeehrtester Herr Doktor,
Ich habe die Anzeigen der O.Laus. Gesellsch. d. W., die Sie die Güte hatten beizulegen, gelesen. Ich bin von Bewunderung und Hochachtung für die Männer, die solche Zweke, wie die Verbesserung des Volksunterrichts, des Hebammenwesens, u. dergl. sich vorsetzen, erfüllt worden, und rechne es mir zur ausgezeichnetsten Ehre, von solchen Männern bemerkt worden zu seyn, und in einer nähern Beziehung zu ihnen gehören zu sollen. Ihnen, verehrter Herr Doktor, danke ich ganz besonders, daß Sie mir das von mir gefällte vortheilhafte [/] Urtheil der Gesellschaft auf eine so ehrenvolle, und freundschaftliche Weise ankündigten. Haben Sie die Güte, die Gesellschaft meiner dankbaren, und hochachtungsvollen Gesinnungen zu versichern.
Neigung und Amtspflicht halten mich vor der Hand in der Sphäre von Untersuchungen, die nicht so unmittelbar auf das Leben einfließen; und ich muß meine Aufgabe lösen: aber ich hoffe nach Jahren mein Interesse für die nächsten Bemühungen der verehrungswürdigen Gesellschaft noch anders, als durch die blosse Bewunderung, zeigen zu können.
Den Auftrag, den Sie die Güte haben, mir vorläufig zu geben, übernehme ich mit Vergnügen; ohngeachtet wenige Lausitzer bei uns studieren und seit meinem Hierseyn noch keiner öffentlich disputiert hat, od. dergl.
Ich ersehe, daß die Neigung der Gesellschaft vorzüglich auf [/] Naturkunde geht. Auch hierin haben meine anderweitigen Beschäftigungen mir nicht erlaubt, etwas zu thun. Doch dürfte ich mir von der Freundschaft der hiesigen physikalischen Gesellschaft für mich, und ihres würdigen Direktors, des Hern. Prof. Batsch, versprechen, Ihre etwanigen Aufträge besorgen zu können. So auch, wenn die Gesellschaft Aufträge an die A. L. Z. haben sollte.
Ich möchte die Güte der Gesellschaft sogleich durch etwas erwiedern, und gebe, was ich habe; ohnerachtet es vielleicht unschiklich ist, ein, wie ich glaube, schon verbrauchtes Buch, und ein paar andere, wie ich glaube, noch bis jezt nicht recht brauchbare Bücher einzusenden.
Ich empfehle mich der Gesellschaft und Ihrer fortdauernden Wohlgewogenheit, und bin mit ausgezeichneter Hochachtung
Euer Wohlgebohrn
ganz gehorsamster Diener
Johann Gottlieb Fichte.